Die gebürtige Ukrainerin Svitlana Kovalchuk ist neue Trägerin des Marwa El-Sherbini-Stipendiums für Weltoffenheit und Toleranz. Die mit monatlich 750 Euro dotierte Förderung wurde der 36-Jährigen am Mittwoch in Dresden überreicht. Wie das sächsische Sozialministerium mitteilte, werden mit dem Stipendium künftige Führungs- und Fachkräfte gefördert, die gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und sich aktiv für Freiheit, Demokratie und Menschenrechte einsetzen.
Kovalchuk ist Masterstudentin der „Europäischen Sprachen“ an der Technischen Universität Dresden. In ihrer Heimat hat sie bereits ein Lehramtsstudium abgeschlossen. Die Stipendiatin erklärte: „Mit meinem Wissen und meinen Erfahrungen möchte ich Menschen aus unterschiedlichen Kulturen helfen, einander besser zu verstehen und in der Vielfalt eine Stärke zu sehen – nicht ein Hindernis.“
Die Auszeichnung erinnert an die ägyptische Pharmazeutin und Muslimin Marwa El-Sherbini die 2009 im Landgericht Dresden aus rassistisch und islamfeindlich motiviertem Hass ermordet wurde. Vergeben wird sie jeweils für bis zu zwei Jahren vom Freistaat Sachsen, der Landeshauptstadt Dresden und dem Verein „dresden concept“.
El-Sherbini war am 1. Juli 2009 bei einer Verhandlung im Landgericht Dresden getötet worden, nachdem sie als Zeugin gegen ihren späteren Mörder ausgesagt hatte. Sie hinterließ einen Ehemann, der bei dem Angriff schwer verletzt wurde, und einen damals dreijährigen Sohn. Der Täter wurde im November 2009 wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, wobei die besondere Schwere der Schuld festgestellt wurde.