Diskriminierung an Schulen: Linke fordern zentrale Datenerhebung

Hamburg braucht nach Ansicht der Linksfraktion eine zentrale Datenerhebung sowie eine unabhängige Beschwerdestelle zu Diskriminierung an Schulen. Eine Anfrage an den Senat habe ergeben, dass im Schuljahr 2023/24 insgesamt 35 Fälle dokumentiert worden seien, teilte die Linksfraktion am Montag mit. Diese würden jedoch nur in Einzelfällen überhaupt an übergeordnete Stellen weitergeleitet, es gebe keine zentrale Erfassung durch die Schulbehörde. „Ich vermute ein großes Dunkelfeld, das an den Schulen verbleibt“, erklärte Sabine Boeddinghaus, bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion.

In 22 der 35 Fälle hätten Lehrkräfte Schülerinnen oder Schüler diskriminiert, zwölf Mal habe es Diskriminierung innerhalb der Schülerschaft gegeben, in einem Fall sei es um Diskriminierung der Schulleitung gegenüber Mitarbeitenden gegangen, informierte die Linksfraktion. Boeddinghaus sage: „Die dokumentierten Fälle deuten auf Machtmissbrauch hin.“ Gerade im Schutzraum Schule müsse die Bildungsbehörde für die jungen Menschen einstehen. Neben einer zentralen Datenerhebung und einer unabhängigen Beschwerdestelle fehlten auch klare und verbindliche Ablaufpläne und Standards für alle Schulen, erklärte die Linksfraktion.