Diese Kathedrale besteht aus 400.000 Legosteinen

Mehr als drei Jahre hat Lego-Fan Lukas Weiler gebaut, dann war „Brickminster Cathedral“ fertig. Jetzt ist das Werk im Landesmuseum Hannover zu sehen.

"Brickminster Cathedral" in seiner ganzen Pracht
"Brickminster Cathedral" in seiner ganzen PrachtNancy Heusel / epd

Hannover. Eine gotisch anmutende Kathedrale aus mehr als 400.000 Legosteinen ergänzt jetzt die Sonderausstellung „Ritter und Burgen“ im Landesmuseum Hannover. Die 2,3 Meter lange und 3 Meter hohe „Brickminster Cathedral“ des Hobby-Legoarchitekten Lukas Weiler zeige, „dass Lego mehr als nur Spielzeug ist“, sagte Museumssprecher Dennis von Wildenradt beim Aufbau der Kathedrale. Das Bauwerk lade auch ein, sich mit Kathedralen und ihrer historischen Bauweise auseinanderzusetzen. Rund vier Stunden lang setzten der 34-jährige Medizinstudent Weiler und seine Helfer Tim Kratzsch und Alexander van Husen die einzelnen Teile der Kathedrale bei laufendem Museumsbetrieb zusammen.

Weiler sagte, die Ideen für sein Bauwerk seien „aus verschiedenen europäischen Kathedralen zusammengeschmolzen“, so etwa aus Elementen der Londoner Westminster Abbey sowie Notre Dame in Straßburg und Notre Dame in Chartres. In der grau-beigen Fassade stechen zahlreiche Buntglasfenster hervor. Um die Kathedrale herum fallen zahlreiche Bäume, Blumen und Laternen ins Auge. Im Inneren hat der Hannoveraner unter anderem zahlreiche Statuen, eine goldene Orgel und ein Chorgestühl verbaut – allesamt aus Lego-Bauteilen. An vielen Stellen erkunden kleine Legofiguren das Bauwerk.

Seit dreieinhalb Jahren wird daran gearbeitet

Auch ein bedeutsames Exponat des Landesmuseums hat Weiler in Miniaturform in der Kathedrale verbaut: Die Goldene Tafel. Der rund 600 Jahre alter Altaraufsatz aus der evangelisch-lutherischen Michaeliskirche in Lüneburg war in den Jahren 2019 und 2020 im Landesmuseum zu sehen gewesen. Zudem hat Weiler persönliche Erinnerungen eingebracht: So erinnert ein Fenster an einen Vulkanausbruch, den er in Guatemala miterlebte. Die „Brickminster Cathedral“ ist sein erstes großes Lego-Bauwerk. Seit dreieinhalb Jahren arbeitet er daran, nur den Grundriss hat er nach einem festen Plan errichtet.

Erbauer Lukas Weiler schaut genau hin
Erbauer Lukas Weiler schaut genau hinNancy Heusel / epd

„Die Kathedrale bietet Potenzial für weitere zwei Jahre Bauzeit“, sagte Weiler. So plane er noch einen Anbau und wolle die Fassade und die Dekoration verfeinern. Besucherinnen und Besucher können die Kathedrale bis zum Ende der Ausstellung „Ritter und Burgen“ am 22. Februar im Landesmuseum betrachten. Die Schau umfasst eine mittelalterliche Zeitreise mit 30 interaktiven Stationen und archäologischen Fundstücken. (epd)