In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:
Der Film von Dustin Loose beginnt mit einer Ruhepause im Polizei-Alltag, bei dem ein mit zwei jungen Beamten besetzter Streifenwagen unvermittelt von zwei maskierten Personen mit Pistolen angegriffen werden.
Dann folgt die Vorgeschichte: Rebecca Henselmann (Magdalena Laubisch) ist eine junge Polizistin, die alles daransetzt, in eine Spezialeinheit aufgenommen zu werden. Dafür nimmt sie sowohl die aggressiv-machistische Stimmung unter ihren Kollegen – fast ausschließlich Männer (u.a. Max von der Groeben, Aaron Hilmer) – als auch gefährliche Undercover-Einsätze in Kauf, die ihre Chancen verbessern sollen.
In dieser Zeit gerät sie bei einem Besuch in ihrer thüringischen Heimat und ihrem Onkel (Thorsten Merten), der ebenfalls Polizist ist, mit rechtsextremen Kriminellen aneinander. Diese haben in der Nachwendezeit bereits großen Einfluss in der Region gewonnen und haben – wie Rebecca nach der Rückkehr an ihren Ausbildungsort Heilbronn feststellt – auch Verbindungen mit der dortigen kriminellen Welt. Da deren Einfluss bis in die Polizei reicht, gerät die junge Frau in große Gefahr.
Das intensive Thrillerdrama ist der wahrscheinlich beste deutsche Fernsehfilm des Jahres 2025. Mit außergewöhnlicher Präzision begibt er sich in eine vom Kadergeist geprägte Einheit hinein und zeichnet dieses ebenso differenziert wie das Heimat-Milieu der grandios verkörperten Hauptfigur. Der Film greift Elemente des Falls der 2007 ermordeten Polizistin Michele Kiesewetter auf, versagt sich aber eine simple Verschwörungserzählung zugunsten der bedrückenden Beschreibung eines Systems, in dem Idealismus und Mitgefühl als Schwächen verhöhnt werden.