Die Liebe Jesu bringt Schwung ins Leben

Was heißt es eigentlich, Jesus zu folgen? Darüber macht sich Matthias Gienke Gedanken. Er ist Pastor in Brüssow bei Pasewalk (MV).

Der Predigttext des folgenden Sonntags lautet: „Wenn ihr um guter Taten willen leidet, und es ertragt, dann ist es Gnade bei Gott. Denn dazu seid ihr berufen, weil auch Christus gelitten hat für euch und hat euch ein Vorbild hinterlassen …“ aus 1. Petrus 2, 20b-25
Ja, ich bin traurig, wenn ich Plakate und Busse in den Städten sehe, auf denen steht, dass es einen Gott nicht gibt. Ja, ich träume davon, dass der Glaube wieder eine gesellschaftliche Dominanz hat. Was würde Jesus machen? Jedenfalls sich keine Sorgen ums christliche Abendland! Vielmehr darum, ob wir auf dem richtigen Weg sind. Wie Jesus sollen wir eintreten und ringen um eine bessere Welt, um das Reich Gottes auf Erden – aber niemals im Kampf, der anderen Wunden schlägt. Jesu Botschaft ist kein Marsch! Es ist die Botschaft, die ganz den Anderen im Kopf hat, seine Liebe bringt Schwung ins Leben.
Diesen Weg geht Jesus bis zum Schluss, auch als es darauf bitter und hart wird. Er liefert sich den Mächten dieser Welt aus, ohne Gegenwehr. Jesus geht diesen neuen Weg, der auch für uns immer wieder neu ist, weil wir ihn so gern vergessen. Und Jesus ruft: „Komm mit mir. Folge mir und du wirst sehen, dieser Weg hat etwas mit deinem Leben zu tun. Ich habe doch am Kreuz alles für dich gemacht.“
Im Radio höre ich: „Fitnessstudio, Make-Up tragen, / Eine Breitling-Uhr, ein teurer Wagen, / Blitzdiät, es allen sagen, / doch sein Spiegelbild nicht mehr ertragen, / grüne Smoothies, sich vegan ernähr‘n, / die Nägel lackier‘n , und sich die Haare färb‘n, / Gesichts-OPs , sich Botox spritzen, / ganz normal, nach dem Schulalltag die Arme ritzen, / ganz egal was deine Mitmenschen reden und, flüstern: / Versteck dich nicht, sei du selbst, sei nicht schüchtern, / du bist Gottes Zeichnung.“
Du bist Gottes Zeichnung – dieser Blick Jesu auf uns und auf die Welt befreit mich zu einem neuen Blick auf mein Gegenüber. Jesu Blick der Liebe muss sich doch durchsetzen – er hat es uns versprochen. Was würde sonst geschehen? Doch der Blick der Liebe ist der Blick vom Kreuz. Was machen wir jetzt? Wanken wir wie Petrus?
Jesus aber sagt: „Keine Angst! Ich bin schon dort gewesen, wohin du gehst!“ Ihm zu folgen heißt, unsere Welt mit seinen Augen zu sehen und auf seine Stimme zu hören. Nur so verändert sich etwas, bricht Neues auf. Wagen wir es.

Unser Autor
Matthias Gienke
ist Pastor in Brüssow bei Pasewalk (Mecklenburg-Vorpommern).
Zum Predigttext des folgenden Sonntags schreiben an dieser Stelle wechselnde Autoren. Einen neuen Text veröffentlichen wir jeden Mittwoch.