Die Dreifaltigkeitskirche feiert Jubiläum

Sie ist die älteste evangelische Kirche in Oldenburg, um deren Entstehung sich eine Legende rankt: Die Dreifaltigkeitskirche wird 400 Jahre alt.

Vor 400 Jahren wurde die Dreifaltigkeitskirche in Osternburg errichtet – auch mit Unterstützung Graf Anton Günthers
Vor 400 Jahren wurde die Dreifaltigkeitskirche in Osternburg errichtet – auch mit Unterstützung Graf Anton GünthersKerstin Kempermann

Oldenburg. Sie war der erste evangelische Kirchbau in Oldenburg. Vor 400 Jahren wurde die Dreifaltigkeitskirche in Osternburg errichtet. Damals war Osternburg noch ein armes Dorf vor den Toren der Stadt Oldenburg, und um die Entstehung der Kirche rankt sich eine beliebte Legende. Angeblich soll der Lärm der Holzpantinen der Osternburger zum Bau der Kirche geführt haben. „Graf Anton Günther soll von dem Lärm der Gläubigen, die auf dem Weg zum Gottesdienst in der Lambertikirche an seinem Schloss vorbeikamen, so genervt gewesen sein, dass er das Geld für den Kirchbau gab“, erzählt Pastorin Anne Jaborg. Nur um gleich hinzuzufügen. es sei aber wirklich nur eine Legende.
Während also der Grund im Dunkeln bleibt, ist sicher: Graf Anton Günther und seine Familie unterstützten den Bau des Gotteshauses in Osternburg. Ohne dieses Geld wäre die Errichtung auch nicht möglich gewesen. Zunächst entstand eine kleinere Kirche. Der heutige Südeingang war damals der Haupteingang. Doch schnell wurde die Kirche zu klein und sie wurde erweitert. 1734 war dann auch der steinerne Glockenturm fertig. Aus der Erbauungszeit stammt wahrscheinlich auch die Sandsteinkanzel in der Kirche, die damals noch sehr schlicht ausgestattet war.

Seltene Balkendecke zeigt Schöpfung

Die seltene Balkendecke und ihre Bemalung, für die die Kirche heute bekannt ist, kamen erst später, berichtet Jaborg. An der Decke kann man die ganze Schöpfung sehen. Aber auch Maria als Himmelskönigin ist dort zu bewundern. „Maria hatte ja für Luther eine große Bedeutung. Wir finden es sehr spannend, dass in dieser evangelischen Kirche auch ein Marienbild zu sehen ist“, berichtet Jaborg. Deshalb werde es im Rahmen der Veranstaltungen zum Jubiläum auch einen Themenabend zur Frage der Bedeutung Marias in der Reformationszeit geben. Pastor Christian Wöbcken aus Bad Zwischenahn hält dazu einen Vortrag.
Zwei Wochen lang wollen die Osternburger das Jubiläum ihrer Kirche feiern. Passend zum Namen der Kirche beginnt das Geburtstagsfest am Trinitatissonntag. Und zwar unter „Oldenburgs ältester Eiche“, die direkt neben der Kirche steht und wahrscheinlich noch älter ist als die Kirche. Von dort wird die Festtagsgemeinde an diesem Sonntag, 22. Mai, zum Gottesdienst in die Dreifaltigkeitskirche einziehen. Im Anschluss wird im Festzelt weitergefeiert. „Wir feiern aber nicht nur an einem Sonntag, sondern an drei Sonntagen. Auch in den zwei Wochen dazwischen wird es ein Festprogramm geben“, betont Jaborg. Weil auch die Orgel der Kirche in diesem Jahr einen kleinen Geburtstag feiert – sie wird in diesem 60 Jahre alt – wird diese bei einem Orgelkonzert am 29. Mai im Mittelpunkt stehen. Beginn ist um 17 Uhr.

Zeitreise durch Osternburg

Ein besonderer Höhepunkt des Festprogramms ist für Jaborg das Theaterstück „Gott und die Welt in Osternburg“, das am Dienstag, 24. Mai, ab 19 Uhr im Jochen-Klepper-Haus gezeigt wird. Das Stück ist eine „dreifältige Zeitreise“ durch die Geschichte der Kirche und Osternburgs, das Gemeindemitglieder gemeinsam mit Uwe Fischer einstudiert haben.
Den Abschluss der Festwoche bilden am 5. Juni der Festgottesdienst mit Bischof Jan Janssen ab 10 Uhr und das Kindermusical „Mönsch Martin“ ab 16 Uhr, das Insa Meier für das Jubiläum mit den Kleinsten einstudiert hat. Das komplette Festprogramm ist unter hier zu finden.