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Diakonievorstand: Bürgergeldreform wird am Ende teurer

Wolfgang Sartorius, Vorstand beim diakonischen Einrichtungsverbund Erlacher Höhe, kritisiert die Bürgergeldreform, auf die sich der Koalitionsausschuss von Union und SPD geeinigt hat. Wem alle Leistungen inklusive Wohnkosten gestrichen würden, dem drohe Obdachlosigkeit mit allen Konsequenzen, sagte Sartorius laut Mitteilung am Montag in Großerlach (Rems-Murr-Kreis). Wenn Menschen obdachlos werden, sei die jeweilige Kommune verpflichtet, ihnen ein Dach über dem Kopf zu verschaffen.

Dies löse weitere bürokratische Vorgänge aus, am Ende zahlten die Kommunen die viel teurere Lösung. „Man kann nur den Kopf schütteln über so viel populistischen Aktionismus.“ Halte das Bundesverfassungsgericht an seinem Grundsatzurteil von 2019 fest, so Sartorius, werde es die Reform wieder kassieren.

Bei der Erlacher Höhe hoffe man deshalb, dass die Koalition diesen Beschluss korrigieren wird. „Wohnen ist ein Menschenrecht, ohne Wenn und Aber. Menschen dürfen nicht absichtlich wohnungslos gemacht werden.“ Menschen, die einmal in Not- und Obdachlosenunterkünften untergekommen seien, würden ungleich schwerer wieder im Alltags- und Berufsleben Fuß fassen. (2594/13.10.2025)