Diakonie fordert Rettungsschirm für soziale Einrichtungen

Alle sozialen Angebote sollten im Winter aufrecht erhalten werden. Doch weil Gas und Strom immer teurer werden, könnten die Einrichtungen an ihre Grenzen kommen.

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Rendsburg. Die Diakonie Schleswig-Holstein warnt angesichts der Energiekrise vor wirtschaftlichen Schieflagen bei sozialen Einrichtungen. Die Landesregierung sollte deshalb einen Rettungsschirm aufspannen, der bei Liquiditätsproblemen einspringt, damit im Winter alle sozialen Angebote bestehen bleiben könnten, forderte der Wohlfahrtsverband.

Gleichzeitig würdigt die Diakonie das Entlastungspaket der Bundesregierung als „wichtigen Baustein für den sozialen Frieden im Land“. „Für den sozialen Zusammenhalt ist es von großer Bedeutung, dass jetzt Menschen mit geringem Einkommen weiter entlastet werden“, sagte Landespastor Heiko Naß. Aber auch Einrichtungen, die diese Menschen unterstützen, müssten berücksichtigt werden.

Nicht nur Pflegeheime betroffen

In Zeiten rasant wachsender Lebenshaltungs- und Energiekosten rückten neben Pflegeheimen und Kitas auch die Wohnungslosenhilfe, Schuldnerberatung und Sozialkaufhäuser in den Fokus, so Naß. „Es muss dringend verhindert werden, dass wegen Liquiditätsengpässen Pflegeheime und Kitas nicht mehr ausreichend heizen können oder Tagestreffs für Wohnungslose und Beratungsstellen ihre Angebote einschränken müssen.“

Zum Jahresende befürchten die diakonischen Einrichtungen dem Verband zufolge teils eine Verfünffachung der Gas- und Stromkosten. Je nach Größe der Träger bedeutet das Mehrausgaben bis zu mehreren Millionen Euro. Liquiditätsengpässe schon im Winter sind somit nicht auszuschließen.

Unter dem Dach der Diakonie Schleswig-Holstein gibt es rund 1.700 Einrichtungen und Angebote mit 42.000 Beschäftigten. Im Zentrum der Arbeit stehen Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen in Not, Pflegebedürftige, Kranke, Menschen mit Behinderung sowie Geflüchtete und Migranten. (epd)