Diakonie fordert mehr Investitionen in Kita-Qualität

Die Bundesmittel aus dem „Gute-Kita-Gesetz“ müssten anders verteilt werden, kritisiert die Diakonie und macht entsprechende Vorschläge.

Kinder in einer Kita (Symbolbild)
Kinder in einer Kita (Symbolbild)drubig-photo / Fotolia

Hannover. Die Diakonie in Niedersachsen hat das Land aufgefordert, dringend in die Qualität der Kindertagesstätten zu investieren. Die Bundesmittel aus dem "Gute-Kita-Gesetz" müssten landesweit zuallererst in die Verbesserung der Personalschlüssel investiert werden, statt die Beitragsfreiheit der Kitas zu finanzieren, fordert Diakonie-Vorstandssprecher Hans-Joachim Lenke.
Nötig seien mehr Erzieherinnen und Erzieher in den Gruppen und angemessene Freistellungszeiten für die Kita-Leitungen, erläuterte er. Das Land müsse dafür auch eigene Mittel einsetzen. "Wir haben die Sorge, dass wir Betreuung nicht mehr überall und dauerhaft sicherstellen können." Befristete Gruppenschließungen würden zunehmen.
Der Rechtsanspruch auf Betreuung könne dann nur noch bedingt gewährleistet werden, mahnte Lenke. "Es ist fünf vor zwölf." Die evangelischen Kirchen und ihre Diakonie sind mit insgesamt rund 1.000 Einrichtungen der größte freie Kita-Träger in Niedersachsen.

Mangel an Fachkräften wirkt sich aus

Die Diakonie begrüße die Gespräche zwischen dem Land und den Kommunen zu möglichen Reformen der Erzieherausbildung und zur Umsetzung des Bundesgesetzes. "Es wird immer schwieriger, pädagogische Fachkräfte für unsere Kindertagesstätten zu gewinnen", erläutere Lenke. "Der allgemeine Fachkräftemangel wirkt sich durch den stetigen Ausbau der Betreuungsplätze verheerend aus."
Deshalb müsse auch in die Gewinnung von Fachkräften investiert werden, etwa mit der Anleitung durch ausgebildete Praxismentoren. Überdies sei eine Schulgeldfreiheit in den Fachschulen für Sozialpädagogik nötig.
In Niedersachsen ist seit dem 1. August die Betreuung für Kinder von drei bis sechs Jahren für bis zu acht Stunden am Tag beitragsfrei. Das Gesetz und seine Umsetzung waren jedoch bei Opposition und Kommunen auf Kritik gestoßen. (epd)