Eine Milliarde Euro: Das ist der Betrag, den Deutschland dem Globalen Fonds zur Bekämpfung von HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria zur Verfügung stellen will. Eine Umfrage zeigt, wie die Bevölkerung dazu steht.
Deutschland stellt dem Globalen Fonds zur Bekämpfung von HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria in den kommenden drei Jahren eine Milliarde Euro zur Verfügung. Das kündigte Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan (SPD) anlässlich der Eröffnung des Weltgesundheitsgipfels am Sonntag in Berlin an. Trotz “schmerzhafter Haushaltskürzungen” und eines großen Spardrucks im Ministerium sei es gelungen, das Geld zur Verfügung zu stellen.
“Denn der Kampf gegen die großen Infektionskrankheiten ist nicht nur ein Gebot der Menschlichkeit, sondern ein Gebot der Vernunft: Krankheitserreger kennen keine Grenzen, sie breiten sich überall dort aus, wo man sie lässt – dort, wo es an Vorsorge, Medikamenten und medizinischer Versorgung fehlt und dann auch darüber hinaus”, betonte die Ministerin. Millionen Menschenleben würden gerettet.
Der Globale Fonds ist laut Ministerium das bedeutendste multilaterale Finanzierungsinstrument im Einsatz gegen die drei Krankheiten. Seit seiner Gründung 2002 seien so bisher rund 70 Millionen Menschenleben gerettet worden. Ende November erreiche die internationale Wiederauffüllungsrunde, die im Februar begonnen habe, mit dem G20-Gipfel in Südafrika ihren Abschluss.
Insgesamt investierte der Globale Fonds nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr rund 2,7 Milliarden Euro in mehr als 100 Ländern, um Ausbrüche von Krankheiten aufzuspüren und einzudämmen. Doch sinkende internationale Gelder sowie Krisen und Konflikte gefährdeten den Erfolg. Die Gründung des Globalen Fonds geht auf einen Beschluss der UN-Sondergeneralversammlung zu HIV und Aids im Juni 2001 in New York zurück. Demnach legt er keine eigenen Programme auf, sondern finanziert nationale Maßnahmen gegen die drei Krankheiten.
Der Weltgesundheitsgipfel wurde 2009 von der Berliner Charité ins Leben gerufen und findet in diesem Jahr von Sonntag bis Dienstag statt. Auf dem Programm stehen Veranstaltungen zu künstlicher Intelligenz, zur Förderung lokaler Impfstoffproduktion in Afrika sowie zum Zugang zu medizinischen Gegenmaßnahmen in Gesundheitsnotlagen.
Unterdessen zeigt eine repräsentative Civey-Umfrage unter 5.000 Befragten, dass beinahe drei von vier Bundesbürgern deutsches Engagement im Kampf gegen vermeidbare Krankheiten wie Aids, Tuberkulose und Malaria wichtig ist. Die Umfrage liegt der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vor. Fast 40 Prozent finden zudem, dass die Mittel in diesem Bereich eher erhöht als gekürzt werden sollten. Etwa 44 Prozent sind dafür, dass die deutschen Mittel im Vergleich zu anderen Bereichen der Entwicklungspolitik auf einem stabilen Niveau bleiben sollten.