“Stabile Geschäfte in wirtschaftlich schwierigen Zeiten” – so lautet eine erste Bilanz der Buchbranche für 2024. Die Lage in vielen Unternehmen bleibe angespannt, der Buch-Umsatz liege jedoch leicht über dem von 2023.
Die Buchbranche in Deutschland hat eine gemischte erste Bilanz des Jahres 2024 gezogen. Für viele Verlage, Buchhandlungen und Buchlogistiker sei es ein “herausforderndes Jahr” gewesen, erklärte die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Karin Schmidt-Friderichs am Donnerstag in Frankfurt. “Die Branche bekommt weiterhin die allgemeine Kaufzurückhaltung und Verunsicherung zu spüren, zudem hält der Kostendruck bei steigendem Bürokratieaufwand unvermindert an”, sagte Schmidt-Friderichs.
Die Lage in vielen Unternehmen bleibe angespannt, der Umsatz mit Büchern liege jedoch leicht über dem des Vorjahres 2023. “Das ist ein gutes Zeichen, denn Fakten, Wissen und inspirierende Geschichten sind unerlässliche Werkzeuge, um die komplexe und krisenbehaftete Wirklichkeit zu verstehen und zu bewältigen”, so die Börsenverein-Vorsteherin. Gerade bei jungen Leuten stehe das Buch hoch im Kurs. Insgesamt gebe es “stabile Geschäfte in wirtschaftlich schwierigen Zeiten”.
Der Umsatz in den zentralen Vertriebswegen – also Sortimentsbuchhandel, E-Commerce inklusive Amazon, Bahnhofsbuchhandel, Kaufhäuser sowie Elektro- und Drogeriemärkte – stieg um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr 2023. Allerdings ging die Zahl der verkauften Bücher im selben Zeitraum um 1,7 Prozent zurück. Die bezahlten Preise stiegen im Schnitt um 2,6 Prozent – und hätten so für das positive Umsatzergebnis gesorgt.
Das Geschäft vor Ort für sich genommen schloss mit einem leichten Umsatzplus von 0,9 Prozent und einem Absatzminus von 2,2 Prozent gegenüber 2023 ab. Das zeigt der vom Börsenverein herausgegebene “Branchen-Monitor Buch”, der auf Daten von Media Control basiert. Unter den Warengruppen verzeichnete 2024 erneut die Belletristik einen deutlichen Umsatzzuwachs, und zwar von 4,1 Prozent. Kinder- und Jugendbücher schlossen das Jahr mit einem leichten Umsatzplus von 0,5 Prozent ab. In die beiden Kategorien fallen die derzeit gefragten Genres “Young Adult” und “New Adult”.
Der Sachbuch-Umsatz stieg im vergangenen Jahr sogar um 7,7 Prozent – was zum Teil auch auf den Verkaufserfolg der Merkel-Memoiren “Freiheit” zurückzuführen sei. Nicht ans Vorjahresniveau anschließen konnte der Umsatz der Ratgeber (-4,1 Prozent) und Reisebücher (-8,4 Prozent). Das meistverkaufte Buch 2024 (Hardcover) über alle Warengruppen hinweg ist laut Media Control “Altern” von Elke Heidenreich. Auf Rang 2 folgt “Das Kalendermädchen” von Sebastian Fitzek. “Freiheit” belegt Platz 3.