Nach dem Scheitern der Städteinitiative zur Aufnahme von Kindern aus Gaza regt die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) die Aufnahme von 15 Kindern aus Israel in Hannover an. Dies sei jederzeit möglich, da israelische Staatsbürger ohne Zustimmung der Bundesregierung nach Hannover einreisen könnten, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung der Deutsch-Israelische Gesellschaft.
Eingeladen werden könnten jeweils ein Drittel muslimischer, drusischer und jüdischer Kinder. „Menschen aus allen drei Communitys haben unter den Angriffen der Hamas aus Gaza und der Hisbollah aus dem Libanon schwer gelitten“, betont die Gesellschaft. Da es in Israel eine hervorragende Gesundheitsversorgung gebe, müssten keine verletzten Kinder in Hannover medizinisch behandelt werden, heißt es weiter.
Stattdessen könnten traumatisierte Kinder die Möglichkeit erhalten, alleine oder begleitet Ferien von der angespannten Situation in Nahost zu machen. Vor allem die Kinder im Norden Israels seien monatelang ständigem Alarm aufgrund des Raketenbeschusses der Hisbollah aus dem Libanon ausgesetzt gewesen. Sie hätten Tod und Zerstörung miterleben müssen.
Man habe sich dem Vorschlag der Stadt angeschlossen, „weil es bei Kindern nicht um Religionszugehörigkeit und Staatsbürgerschaft gehen darf, sondern um Menschlichkeit“, betont die Gesellschaft. Zugleich hoffe man, dass der von der DIG unterbreitete Vorschlag von Stadt und Region ebenfalls unterstützt werde.
Bei der ursprünglichen Initiative hatten acht Städte ihre Bereitschaft erklärt, Kinder aus Gaza aufzunehmen, unter ihnen auch Düsseldorf, Bonn, Kiel, Leipzig, Freiburg und Aachen. Auch Politiker wie Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies (SPD) und zuletzt die Bischöfe und leitenden Repräsentanten der evangelischen Kirchen in Niedersachsen hatten sich hinter die Hilfsaktion der Städte gestellt.