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Deserts: Für eine Hand voll Dirham – Vom Roadmovie zum Wüstenwestern

Tragisch überzeichnetes Road Movie um zwei Freunde, die im dünn besiedelten Süden von Marokko Schulden bei säumigen Zahlern eintreiben sollen.

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Die Freunde Mehdi (Fehd Benchemsi) und Hamid (Abdelhadi Talbi) arbeiten als Schuldeneintreiber für eine zwielichtige Firma. Auf ihren Touren durch den dünn besiedelten Süden Marokkos bringen sie zahlungsunfähige Schuldner um ihr letztes Hab und Gut. Doch auch sie selbst scheinen vom Unglück verfolgt und stehen in der Hierarchie der Firma ganz unten.

Anfangs ist “Deserts” von 2023 ein tragikomisch überzeichnetes Road Movie mit Hang zum Slapstick, in dem die Hauptfiguren ein ungleiches, sich notorisch anzickendes Gespann bilden. Unvermittelt springt der Film von Faouzi Bensaïdi dann jedoch ins Mystische, als die Hauptfiguren einen entflohenen Häftling (Rabii Benjhaile) mitnehmen. Dadurch vollzieht sich ein unerwarteter Genrebruch, der den stilistischen Minimalismus zusätzlich akzentuiert. Auch wenn der skurrile Humor und die imposanten Landschaftsaufnahmen im Vordergrund stehen, lässt der Film deutlich auch gesellschaftskritische Töne durchscheinen