Denk-Ort für sexuelle Vielfalt: Ausstellung zeigt Entwürfe

In der Galerie des Museums für Kunst & Gewerbe Hamburg (MK&G) sind ab Dienstag die Entwürfe für den Denk-Ort für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt zu sehen. Bis zum 29. September werden die prämierten Entwürfe „Für Capri und Roxi“ (1. Preis) der Künstlerinnen Franziska Opel und Hannah Rath und „Pavillon der Stimmen“ (2. Preis) von Studio Other Spaces, bestehend aus Sebastian Behmann und Ólafur Elíasson, zu sehen sein, wie die Kulturbehörde am Montag mitteilte. Auch die zwölf weiteren Entwürfe, die beim Wettbewerb eingereicht worden waren, seien ausgestellt. Am 24. September (19-20.30 Uhr) lädt die Kulturbehörde zudem zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung in den Spiegelsaal des MK&G ein.

Der Senat hatte vor gut einem Jahr beschlossen, an der Ecke Neuer Jungfernstieg/Lombardsbrücke einen Denk-Ort zu realisieren. Die Kulturbehörde hatte daraufhin Anfang dieses Jahres einen künstlerischen Wettbewerb international
ausgeschrieben. Ein Preisgericht unter Vorsitz von Martin Eichenlaub von der Initiative „Denk-mal sexuelle Vielfalt“, auf die der Senatsbeschluss zurückgeht, prämierte laut früherer Mitteilung der Kulturbehörde den Entwurf „Für Capri und Roxi“ mit dem ersten und den „Pavillon der Stimmen“ mit dem zweiten Preis.

Da die Initiative zu dem Denk-Ort maßgeblich aus den Reihen der LSBTIQ-Communitys zu schaffen, der zu Begegnung und Akzeptanz einlädt. Die Behörde entschied daraufhin, den Entwurf von Studio Other Spaces zu realisieren. Für die Realisierung steht ein Gesamtbudget von bis zu 300.000 Euro zur Verfügung.

Der „Pavillon der Stimmen“ besteht laut früherer Mitteilung der Kulturbehörde aus einem Ring aus bunten Glasfliesen mit zwölf Metern Durchmesser. Er wird von einer Edelstahlkonstruktion in 3,5 Metern Höhe getragen. Die Fliesen zeigen ein Farbrad, das alle Farbtöne der bestehenden Pride-Fahnen abstrahiert. Die Künstler stellten sich den Pavillon als einen öffentlichen Raum vor, der für Versammlungen und zum Gedenken genutzt werden soll, hieß es. Lautsprecher sollen die Stimmen aus den LSBTIQ*-Communitys durch Tonspuren hörbar machen und ihre Vielfalt repräsentieren.

Bei dem Entwurf „Für Capri und Roxi“ von Franziska Opel und Hannah Rath handelt es sich den Angaben nach um eine metallene Skulptur in bläulich-violetter Farbe, die wie eine Luftschlange geformt ist und sich auf elf Metern Länge erstreckt. Der Entwurf erinnere an das 1960 vom Bezirksamt Mitte erlassene „Tanzverbot“, das es schwulen Männern untersagte, in den lokalen Szenetreffs miteinander zu tanzen, hieß es.