Der Erdüberlastungstag oder Earth Overshoot Day beschreibt den Tag, an dem die nachhaltig nutzbaren Ressourcen eines Jahres verbraucht sind. Er wird jedes Jahr vom Global Footprint Network errechnet und bezeichnet das Datum im Jahr, an dem die Nachfrage der Menschheit nach ökologischen Ressourcen die Menge übertrifft, die die Erde innerhalb des jeweiligen Jahres erneuern kann.
Zwei rechnerische Größen werden dafür gegenübergestellt: zum einen die biologische Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen sowie zur Aufnahme von Müll und Emissionen, zum anderen der Bedarf an Wäldern, Flächen, Wasser, Ackerland und Fischgründen, den Menschen für ihre Lebens- und Wirtschaftsweise verbrauchen (ökologischer Fußabdruck).
Neben nationalen Erdüberlastungstagen für einzelne Länder wird auch der globale Earth Overshoot Day berechnet, der sich auf die weltweite Ressourcennutzung bezieht. Lag der globale Erdüberlastungstag Anfang der 1970er-Jahre bei Mitte Dezember, war er im vergangenen Jahr am 2. August. Das Datum des globalen Erdüberlastungstags 2024 wird am 5. Juni bekannt gegeben.
Um ihren Ressourcenbedarf zu decken, bräuchte die Weltbevölkerung rechnerisch rund 1,7 Planeten. Würden alle Länder so haushalten wie Deutschland, wären drei Erden nötig. Bei einer Lebensweise wie in China müsste es 2,4 Erden geben und würden alle Menschen so wirtschaften wie in den USA bräuchte die Weltbevölkerung 5,1 Erden.