Darum ist das neue Zirkuszelt ein Segen

So etwas macht ein Geistlicher auch nicht alle Tage: Pastor Frank Engelbrecht hat in Hamburg ein Zirkuszelt gesegnet. Für das Zelt hatte er gleich einen Vergleich parat.

Sekt nach dem Segen: Pastor Frank Engelbrecht (re.) und Zirkusdirektor Frederic Zipperlin
Sekt nach dem Segen: Pastor Frank Engelbrecht (re.) und Zirkusdirektor Frederic ZipperlinEvelyn Sander

Hamburg. Es ist ein ganz besonderes „Richtfest“ für den Cirque Bouffon: Nach der Pandemie-Pause zieht das Künstlerensemble in ein neues, corona-konformes Zirkuszelt, das jetzt gesegnet worden ist. „Ich wünsche dem Zelt, den Artisten und Besuchern Gottes Schutz und Segen“, sagte Pastor Frank Engelbrecht von der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen. Für ihn habe gerade das Zirkuszelt einen besonderen Zauber: „Es ist ein Zuhause, das das Himmelszelt nachahmt.“ Es erweitere den Horizont, denn Heimat sei für das Zirkusensemble immer dort, wo das Zelt aufgebaut werde.

Das neue Zelt hat eine automatische Belüftungsanlage. „Es ist das zweite Zelt dieser Art, das wir genäht haben“, berichteten Tim Kailuweit und Christian Steffen von der Harburger Firma Raap. Das Zelt sei sechs Meter größer als das vorherige Bouffon-Zelt. Statt 400 biete es rund 600 Besuchern Platz. „Wir haben über 1.500 laufende Meter PVC vernäht“, so Steffen. Rund zwei Jahre vergingen von ersten Förderanträgen über Pläne bis hin zur Produktion und dem Aufbau in Hamburg.

Mehr als ein Zuhause

Für Zirkusdirektor Frédéric Zipperlin ist das Zelt in Pastellfarben mehr als ein neues Zuhause: „Es ist unsere schöne Dame, wir haben dem Zelt den Namen Margot gegeben.“ Er hoffe, dass die Pandemie-Krise mit dem Neustart endgültig vorbei ist. „Wir freuen uns sehr auf das Hamburger Publikum“, so der französische Zirkusdirektor.

Sein Cirque Bouffon feiert am 28. Mai mit der Show „Bohemia“ in Hamburg Premiere. Bis zum 26. Juni gastiert der Zirkus mit Akrobatik, Körperkunst, Komik und Musik auf der Kleinen Moorweide. Elf Künstler aus acht Nationen gehören zum Ensemble. „Wir sind wie eine kleine Familie“, sagte Zipperlin lachend. Mit „Bohemia“ wolle er die Zeit entschleunigen und seine Gäste berühren. (epd)