Dank Spenden wieder auf Kurs

Sie zeugen von großer Not auf See, von Angst, Gefahr und am Ende auch Rettung: die Modellschiffe, die seit dem 18., 19. Jahrhundert die alte Seemannskirche in Prerow zieren. Jetzt geben zwei Stiftungen Geld für ihre Restaurierung.

Ein Modellschiff in der Prerower Seemannskirche
Ein Modellschiff in der Prerower SeemannskircheKlaus-Dieter Kimmel

Prerow/Berlin. Wer die Seemannskirche von Prerow auf dem Darß betritt, begreift schnell, woher sie ihren Namen hat: Im nördlichen Seitenschiff zieht die „Peter Kraft“ ihre Bahnen, das Modell einer englischen Dreimastfregatte. Der gleichnamige Kapitän vermachte sie 1870 der Kirche. Dahinter segelt die „Teutonia“ und im Mittelschiff die große „Napoleon“: Beide wurden um 1850 ebenfalls von Kapitänen gestiftet, als Symbol für die Rettung aus Seenot.

Viele weitere filigran und kunstvoll gebaute Modellschiffe hängen in der Prerower Kirche oder sind als Halbmodelle hinter Glas zu bewundern. Doch der Zahn der Zeit hat an ihnen genagt. Eben darum freut sich Gemeindepastor Reinhard Witte über das, was kurz vor Weihnachten noch passierte: Friedrich-Wilhelm von Rauch von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und Ulrich Wolff von der Stiftung der Sparkasse Vorpommern überbrachten eine Förderzusage für die Restaurierung der alten Schiffe und das Originalgestühl der Kirche aus der Barockzeit.

„Die Schiffsmodelle geben der Kirche ihren einzigartigen Charakter und erzählen ganz außergewöhnliche, vorpommersche Geschichten“, meint Ulrich Wolff. Darum müssten sie für die Nachwelt erhalten werden. Friedrich-Wilhelm von Rauch betont: „Die Seemannskirche ist ein Glaubens- und Schatzhaus von einzigartigem Charakter an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns.“ Fasziniert sei man aber auch von der engagierten, professionellen Arbeit des Kirchenfördervereins, zu dem heute fast 300 Mitglieder gehören.

Vollständige Restaurierung angestrebt

Seit dem Jahr 2002 hätten die Vereinsleute fast 500.000 Euro aufgebracht, um zum Erhalt der Seemannskirche beizutragen, berichtet die Vorsitzende Susan Knoll. In der Schwedenzeit, von 1726 bis 1728, war das Gebäude einst errichtet worden. In den vergangenen Jahren wurden Schritt für Schritt der Turm, die Mauern und das Fundament der Kirche saniert, das Dach neu gedeckt, der Fußboden erneuert, schließlich auch Altar und Taufkapelle saniert. Alles mit viel Liebe, wie Pastor Witte sagt. Eine moderne Beleuchtungsanlage und beheizbare Sitzkissen seien die jüngsten Neuerungen, die mit Mitteln des Vereins angeschafft wurden.

„Der Förderverein kann nur herzlich Danke sagen für die Förderzusage, denn das gibt uns die Möglichkeit, andere notwendige Sanierungsaufgaben zu übernehmen“, sagte Susan Knoll bei der Übergabe der Spendengelder. Laut Pastor Reinhard Witte tragen die beiden Sparkassen-Stiftungen mit ihrer Unterstützung wesentlich dazu bei, dass die Gemeinde und der Förderverein ihr großes Ziel erreichen werden: die Seemannskirche vollständig zu restaurieren. „Dafür sind wir sehr dankbar.“