Christliche Sinnfluencer starten Netzwerk „yeet“

Die Vielfalt des christlichen Glaubens will „yeet“ darstellen und hofft, über Youtube, Instagram und Twitter junge Menschen zu erreichen. Auch Pastorinnen aus dem Norden sind dabei.

Anika Kempf / epd

Rendsburg/Frankfurt a.M. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat unter dem Namen „yeet“ ein Netzwerk von Influencern gestartet, um bei jungen Menschen Interesse an Themen rund um den christlichen Glauben zu wecken. Wie das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) in Frankfurt am Main mitteilte, sind die Videos, Podcasts und sonstigen Beiträge der sogenannten Sinnfluencer bei Youtube, Instagram, Spotify und weiteren Anbietern zu sehen. Zum Start ist außerdem die Seite www.yeet.de freigeschaltet worden. „yeet“ ist ein Ausdruck aus der Jugendsprache. Er stehe dafür, etwas mit Nachdruck und Freude zu tun, sagte GEP-Direktor Jörg Bollmann.

Beteiligt ist auch Gemeindepastorin Josephine Teske aus Büdelsdorf bei Rendsburg. Sie berichtet sie auf Twitter und auch auf Instagram über Berufliches und Privates. Erst am vergangenen Freitag feierte sie mit 100 Besuchern einen Gottesdienst in einer Bäckerei, der live bei Instagram übertragen wurde.

In einer Bäckerei feierte Pastorin Josephine Teske (li.) Gottesdienst
In einer Bäckerei feierte Pastorin Josephine Teske (li.) GottesdienstSusanne van den Bergh /Kirchenkreis Rendsburg-Eckernförde

Das Evangelische Content Netzwerk zielt auf junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren und versteht sich als mehrstimmiges Angebot, das vom individuellen Glaubensverständnis der Sinnfluencer geprägt sein soll. Die EKD hatte 2018 bereits den Youtube-Kanal „Jana glaubt“ für junge Frauen und Männer gestartet. Das Gesicht des Kanals ist die 21-jährige Studentin Jana Highholder, deren Videos derzeit 19.000 Menschen abonniert haben. Im vergangenen Jahr beauftragte der Rat der EKD das GEP mit dem Ausbau des Angebots.

Zum Start gibt es sieben weitere Kanäle neben „Jana glaubt“, darunter das Youtube-Format „Anders. Amen“ der miteinander verheirateten Pastorinnen Ellen und Steffi Radtke aus dem niedersächsischen Eime sowie „Theresa liebt“ der Berliner Pfarrerin Theresa Brückner. Christian Engels und Kira Brück gestalten die „Filmshow“. Der hessische Pfarrer Jörg Niesner fragt auf Instagram „@wasistdermensch“, seine Kollegin Teske erzählt unter anderem über ihr Familienmodell als getrennt lebende Mutter, die sich die Erziehung der Kinder mit ihrem Ex-Mann aufteilt. Die „Netztheologen“ Roman und Chris treffen sich vor dem Mikrofon als Theologe und Technikexperte, während „chrismon“-Redakteur Nils Husmann mit Klimaschutzexperten über Strategien und Alltagstipps zum Umweltschutz spricht.

Ideen willkommen!

„yeet“ soll weiter wachsen und steht Landeskirchen, christlichen Initiativen und einzelnen Kreativen offen. Sie können sich mit ihren Ideen und Formaten bewerben. Das „yeet“-Team im GEP unterstützt die Sinnfluencer je nach Bedarf und Möglichkeiten durch Vernetzung, Formatentwicklung, redaktionelle Begleitung und Beratung, Technik, Community-Management und Marketing. Die Projektleitung liegt bei Lilith Becker und Thomas Dörken-Kucharz.

Das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) ist die zentrale Medieneinrichtung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ihrer Landeskirchen und Werke sowie der evangelischen Freikirchen. Zum GEP gehören unter anderem die Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd), das Monatsmagazin „chrismon“ und „evangelisch.de“. (epd)