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Christlich-jüdisches Gedenken an Opfer der Novemberpogrome

Mit einer christlich-jüdischen Gedenkfeier erinnern die Religionsgemeinschaften in der KZ-Gedenkstätte Dachau an die Opfer der Novemberpogrome von 1938. In den Tagen nach der reichsweiten Pogromnacht vom 9. auf den 10. November seien über 30.000 Männer verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt worden, allein 11.000 nach Dachau, teilte die evangelische Versöhnungskirche in einer Presseerklärung mit. Zum 87. Jahrestag der Pogromnacht erinnere man in einem ökumenischen Gottesdienst an drei exemplarische Schicksale. Der Abschluss finde an der Jüdischen Gedenkstätte statt, wo Bernd Sucher, Vorsitzender der Liberalen jüdischen Gemeinde Beth Shalom, ein Grußwort spreche.

Der Hochschulprofessor und Autor Bernd Sucher kam den Angaben zufolge 1949 als Sohn der Holocaust-Überlebenden Margot Sucher (1925-2005) zur Welt, die 1942 aus Leipzig ins Konzentrationslager Belzec verschleppt wurde. Weitere Nachfahren von Holocaust-Verfolgten haben laut Pfarrer Björn Mensing ihr Kommen zugesagt, darunter Moris Lehner, dessen Vater das KZ Dachau überlebte und sich später in der Stadt als Zeitzeuge engagierte, und Sabine Stäritz, Enkelin von Pfarrer Heinrich Grüber, der in Berlin verfolgten Juden half und später nach Dachau verschleppt wurde. (3266/21.10.2025)