Christen beten für Frauen auf den Philippinen

Die Organisatoren rufen dazu auf, gegen Ungerechtigkeit aufzustehen – und planen für die Gottesdienste eine Aktion.

Jens Schulze / epd

Im Norden werden an diesem Freitag viele Gottesdienstbesucher für Frauen auf den Philippinen beten. Der Inselstaat ist Schwerpunkt des Weltgebetstags 2017. In über 500 Gottesdiensten in der Nordkirche wird der Tag gefeiert, 30.000 Besucher werden erwartet. Auch in Niedersachsen wird es Gottesdienste geben. Unter dem Motto "Was ist denn fair?" kommen Christen aller Konfessionen zusammen, um mit Liedern, Gebeten und Aktionen für globale Gerechtigkeit einzutreten. In 170 Ländern gibt es entsprechende ökumenische Gottesdienste.
Jedes Jahr kommt beim Weltgebetstag die Gottesdienstordnung aus einem anderen Land. Frauen aus den Philippinen laden 2017 dazu ein, gegen Ungerechtigkeit aufzustehen und planen eine Aktion. "In den Weltgebetstags-Gottesdiensten werden kleine Papiertütchen mit fair gehandeltem Reis verteilt, den alle in ihre nächste Reismahlzeit mischen können, um sich weltweit zu verbinden und sich einzumischen für eine gerechtere Gesellschaft", sagte Nordkirchen-Frauenwerksreferentin Julia Lersch. In den Kirchengemeinden im Norden wird die weltweite Feier seit Monaten vorbereitet.

Das steckt hinter dem Weltgebetstag

Die Philippinen sind das bevölkerungsreichste christliche Land Asiens, weit über 80 Prozent der Bevölkerung sind katholisch, so Lersch. Die Liturgie zum Gottesdienst "Was ist denn fair?" hat ein Team von 20 Frauen aus neun Konfessionen verfasst. Dabei gibt es Berichte von Frauen, die von Armut, Ausbeutung, Migration und den Folgen des Klimawandels berichten. In Kontrast dazu setzen sie das biblische Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Auf den Philippinen konzentrieren sich Wohlstand, Macht und Einfluss auf wenige Familienclans. Große Teile der Bevölkerung leben in Armut.
Der Weltgebetstag ist eine weltweite, ökumenische Basisbewegung christlicher Frauen. Glaube, Gebet und Handeln für eine gerechte Welt gehören zusammen, so das Frauenwerk. Ein sichtbares Zeichen sind die Kollekten, die vor allem Frauen- und Mädchenprojekte unterstützen. 2017 sind darunter acht Partnerorganisationen auf den Philippinen, die sich für politische und gesellschaftliche Beteiligung sowie gegen Gewalt an Frauen und Kindern engagieren. (epd)