Die Hilfsangebote für werdende und junge Eltern sollen nach dem Willen der rheinland-pfälzischen CDU-Opposition stärker vom Land mitfinanziert werden. Einen entsprechenden Antrag will die Fraktion nach eigenen Angaben in der kommenden Plenarsitzung zur Debatte stellen. Sowohl von Kommunen als auch von Verbänden gebe es Befürchtungen, dass die Frühen Hilfen nicht im bisherigen Umfang aufrechterhalten werden könnten, sagte der Abgeordnete Michael Wäschenbach dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Dabei gebe es insbesondere seit der Coronavirus-Pandemie eine wachsende Zahl von Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern. Verschärft werde die Situation durch zahlreiche andere Entwicklungen, etwa die problematische Handynutzung in vielen Familien. Vielerorts komme es bereits zu Engpässen und monatelangen Wartezeiten. Junge Eltern in belastenden Lebenssituation müssten mit Blick auf das Kindeswohl aber schnell Unterstützung finden, mahnte der CDU-Sozialpolitiker: „Diese Monate können in der Entwicklung eines Kindes verheerende Auswirkungen haben.“ Auch die landesweiten Sozialpädiatrischen Zentren sollen nach dem Willen der größten Oppositionsfraktion finanziell besser aufgestellt werden.
Der Begriff Frühe Hilfen umfasst zahlreiche kostenlose Angebote zur Unterstützung von werdenden Eltern und Familien mit Kindern unter drei Jahren, etwa den Einsatz von Familienhebammen, die Vermittlung von Familienpatenschaften oder die Organisation von Elterntreffs. Bislang setzen sich die in den Kommunen veranschlagten Etats zu rund 47 Prozent aus Mitteln der Bundesstiftung Frühe Hilfen und zu 41 Prozent aus kommunalen Eigenmitteln zusammen. Aus den Landeshaushalten kommen weitere 8,3 Prozent hinzu. Dieser Anteil sollte nach Überzeugung der CDU steigen. Der Versorgungsstand sei regional je nach Fachkräfteverfügbarkeit und Finanzlage zu unterschiedlich, kritisiert die Fraktion: „Dies führt zu ungleichen Lebensverhältnissen und Teilhabechancen von belastenden Familien.“