Die deutsche Komponistin Carola Bauckholt erhält den mit 10.000 Euro dotierten Louis Spohr Musikpreis der Stadt Braunschweig. Die Preisverleihung findet im Rahmen eines Sinfoniekonzertes des Staatsorchesters Braunschweig am 19. Oktober statt, wie die Stadt am Freitag mitteilte. Die Laudatio hält im Großen Haus des Staatstheaters der Präsident der Berliner Akademie der Künste, Manos Tsangaris.
Bauckholt, geboren 1959 in Krefeld, zählt den Angaben zufolge zu den bedeutendsten Stimmen der zeitgenössischen Musik in Deutschland. Nach ersten Erfahrungen im Theaterbereich studierte sie Komposition bei Mauricio Kagel an der Musikhochschule Köln. Seit den 1980er Jahren habe sie sich mit einem eigenständigen, experimentellen Stil Anerkennung erworben. Ihre Werke wurden bei Festivals wie den Donaueschinger Musiktagen, der Münchener Biennale oder dem Huddersfield Contemporary Music Festival aufgeführt.
Neben ihrer Tätigkeit als Komponistin ist Bauckholt eine international gefragte Dozentin für Experimentelle Musik, wie es hieß. Sie leitet die Sektion Musik an der Akademie der Künste in Berlin und ist Professorin für Komposition mit Schwerpunkt zeitgenössisches Musiktheater an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz in Österreich. 2020 wurde sie zum Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste gewählt.
Der Braunschweiger Musikpreis für zeitgenössische Musik wurde erstmals 1953 vergeben. Der Namensgeber Louis Spohr (1784-1859) wurde in Braunschweig geboren und galt als einer der bedeutendsten Violin-Virtuosen und Komponisten seiner Zeit.