Der Osnabrücker katholische Weihbischof Johannes Wübbe und Caritasdirektor Johannes Buß haben zu mehr Sachlichkeit in der sozialpolitischen Debatte aufgerufen. „Ein solidarischer Sozialstaat ist kein Luxus, sondern notwendig für eine funktionierende Gesellschaft“, betonte Weihbischof Wübbe am Donnerstag anlässlich des bevorstehenden Caritas-Sonntags (21. September). Viele Diskussionen etwa um das Bürgergeld seien von Stimmungsmache geprägt: „Wer gegen bedürftige Menschen hetzt, löst keine Probleme, sondern verschärft sie.“
Besonders in wirtschaftlich angespannten Zeiten sei es wichtig, Hilfesysteme ausreichend auszustatten, forderte Buß. Bei den Hilfsangeboten der Caritas würden schon jetzt die wirtschaftlichen Spielräume immer enger. Er forderte „realistische Perspektiven, die aber ganz klar erkennen lassen, dass wir Menschen, die Unterstützung benötigen, nicht allein lassen“.
Der Caritas-Sonntag ist den Angaben zufolge ein Aktionstag der katholischen Kirche, an dem bundesweit auf die soziale Arbeit der Caritas aufmerksam gemacht wird. Im Bistum Osnabrück wird er unter dem Motto „Da kann ja jeder kommen! Caritas öffnet Türen“ in vielen Gemeinden gefeiert. Die Kollekte an diesem Sonntag kommt den Hilfs- und Beratungsangeboten der Caritas im Bistum zugute.