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Bundesärztekammer: Arbeitsverdichtung vergrößert Risiko von Fehlern

Falsche Medikamente und Diagnosen, OP-Instrumente im Bauch vergessen – solche Geschichten gibt es viele. Wie ärztliche Kunstfehler vermieden werden können, darüber berät die Bundesärztekammer.

Die Bundesärztekammer warnt vor steigender Gefahr von Behandlungsfehlern
Die Bundesärztekammer warnt vor steigender Gefahr von BehandlungsfehlernImago / Ukrinform

Die Bundesärztekammer warnt davor, dass zunehmende Arbeitsverdichtung, Bürokratie und Wettbewerbsdruck in Kliniken und Praxen zu mehr Behandlungsfehlern führen können. Eine sichere Patientenversorgung könne nur gelingen, wenn das medizinische Personal die notwendige Zeit und Unterstützung für Qualitätsverbesserungen und Fehlervermeidung hätten, erklärte Ärztepräsident Klaus Reinhardt in Berlin. Politik und Krankenkassen müssten entsprechende Bedingungen schaffen.

Aus Fehlern lernen – Wege zu besserer Patientenversorgung

Reinhardt erläuterte, eine sichere Patientenversorgung setze Strukturen voraus, die Raum für Zuwendung, kollegialen Austausch und fachliche Reflexion böten. Ärzte hätten zahlreiche Maßnahmen entwickelt, um Fehler zu vermeiden oder aus Fehlern zu lernen: Qualitätszirkel, Peer Reviews, Konsile, Tumorkonferenzen sowie Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen. Wichtige Erkenntnisse zur Fehlervorbeugung ergäben sich zudem aus den Daten der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen bei den Ärztekammern sowie aus dem Berichts- und Lernsystem der deutschen Ärzteschaft für kritische Ereignisse in der Medizin.

Ärztekammer diskutiert Wege zu sicherer Patientenversorgung

Die Bundesärztekammer veranstaltet in Berlin die Tagung “Sicher ist sicher – Patientensicherheit als gemeinsame Kernaufgabe!”, bei der Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Selbstverwaltung Chancen und Risiken für die Patientensicherheit unter den aktuellen Bedingungen des Gesundheitssystems diskutieren.