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BUND Thüringen fordert besseren Wildkatzenschutz

Der Bund für Umwelt und Naturschutz in Deutschland (BUND) fordert einen besseren Schutz von Wildkatzen bei Waldarbeiten. Wie eine Sprecherin des Thüringer BUND-Landesverbands am Freitag in Erfurt mitteilte, sorge etwa die jährliche Holzernte für große Verluste unter jungen Wildkatzen.

Die einst fast ausgerotteten Kleinraubtiere kehren den Angaben zufolge nur langsam in ihre angestammten Lebensräume zurück. Trotz strengem Schutzstatus bleibe ihr Lebensraum knapp. Der BUND ruft Waldbesitzer und Forstbetriebe deshalb auf, auf Waldarbeiten zwischen März und August zu verzichten. Seien Eingriffe im Wald dennoch unvermeidbar, sollten die Arbeiten im Wald für wenigstens einen Tag unterbrochen werden, sobald Wildkatzen auf der Fläche entdeckt werden.

Laut dem BUND-Wildkatzenexperten Thomas Mölich dient das gestapelte Holz den Tieren oftmals als Kinderstube. Wildkatzenmütter brächten ihre Jungen häufig in Holzpoltern oder Reisighaufen zur Welt. Auch umgestürzte Bäume nach Stürmen oder Dürren seien willkommene Verstecke für die Jungen. Eine maschinelle Beräumung könne für die Tiere schnell tödlich enden.

Auch die Einfriedung sogenannter Knotengitterzäune könne für Wildkatzen zur Todesfalle werden, wenn sie sich beim regelmäßigem Überklettern darin verfangen, sagte Mölich. Das Verwenden von Zäunen aus Holz oder das Anbringen von Steighilfen könnte dieses Risiko beseitigen.

Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) lebt zurückgezogen in strukturreichen Laub- und Laubmischwäldern. Ihr Bestand wird deutschlandweit auf nur noch 6.000 bis 8.000 Tiere geschätzt.