Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Mecklenburg-Vorpommern fordert, dass angesichts des Klimawandels Waldflächen bei der Holzernte – auch kleinflächig – nicht mehr kahl geschlagen werden. Das Dauerwaldprinzip sei in der Koalitionsvereinbarung für die Landeswälder festgeschrieben und müsse Eingang in das Landeswaldprogramm finden, teilte der BUND MV am Mittwoch in Schwerin mit. Zudem müsse umgehend auf Entwässerungsmaßnahmen in Wäldern verzichtet werden, um die Klimaresilienz und Artenvielfalt der Wälder zu stärken.
Die Wiederherstellungsverordnung verpflichte die EU-Mitgliedstaaten, auch Waldlebensräume großflächig zu renaturieren, hieß es. Die Waldnutzung müsse so naturnah wie möglich erfolgen. Riesige Erntemaschinen (Harvester) hätten dabei keine Verwendung, weil sie in naturnahen Wäldern mehr Schäden anrichteten. „In den Wäldern im Klimawandel müssen Bäume aller Altersklassen in jeder Ebene möglichst viel Schatten bewahren und der Waldboden weitgehend unversehrt bleiben“, sagte BUND-Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag.
„Es ist erprobt und belegt, dass die Dauerwaldbewirtschaftung keine finanziellen Einbußen bringt. Wir sehen das Dauerwaldprinzip für alle Waldbesitzer als Leitbild“, sagte Cwielag. Eine gemeinsame Tagung des MV-Landwirtschaftsministeriums mit Unterstützung der Verbände BUND, Nabu, ANW (Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft), Waldfreunde, Naturwaldakademie sowie Zweckverband Schaalseelandschaft und Biosphärenreservat Schaalsee beschäftigt sich am Donnerstag und Freitag in Zarrentin am Schaalsee (Landkreis Ludwigslust-Parchim) mit dem Thema Dauerwaldwirtschaft.