Buhrow: Mehr auf die Bedürfnisse der Menschen hören
Der scheidende WDR-Intendant Tom Buhrow hat sich dafür ausgesprochen, den Bedürfnissen der Menschen am öffentlich-rechtlichen Rundfunk mehr Gehör zu geben. „Wir sollten nicht verbissen den Status quo verteidigen“, sagte Buhrow dem Magazin „Journalist“ in einem am Montag veröffentlichten Interview. „Wir erfüllen einen Auftrag. Die Gesellschaft darf sagen, was sie will, aber auch, was sie nicht, anders oder zusätzlich will.“ Wenn der gesellschaftliche Auftrag „weniger“ laute, dann werde es „weniger“ geben.
Die Aufgabe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks bestehe darin, „die Konflikte mit Genres, Gewerken, Personal, Interessengruppen so zu managen, dass unser Auftraggeber davon profitiert, nämlich Publikum und Gesellschaft“. Der größte Kulturwandel seiner Amtszeit beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) bestehe darin, nicht mehr nur auf die eigenen Ansprüche des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu blicken, sondern auch auf den der Nutzerinnen und Nutzer.
Ende des Jahres übernimmt Katrin Vernau den Intendanten-Posten von Tom Buhrow: „Ich übergebe meiner Nachfolgerin ein solides Haus“, sagte der 66 Jahre alte Buhrow. Er stand seit Juli 2013 an der Spitze des Senders.