Ein klares Zeichen der Solidarität erwarten Entwicklungsorganisationen von der neuen Regierung. Nicht nur der Stopp der US-Entwicklungshilfe, sondern auch Haushaltskürzungen in Deutschland hätten katastrophale Folgen.
Die “Aktion Deutschland Hilft” warnt vor einer drastischen Krise bei Entwicklungshilfe und humanitärer Unterstützung. Während derzeit eine Rekordzahl von mehr als 300 Millionen Menschen auf lebensrettende Hilfe angewiesen sei, gebe es gleichzeitig dramatische Einschnitte bei der internationalen Unterstützung, erklärte das Bündnis von Hilfsorganisationen am Mittwoch in Bonn.
Hauptgeschäftsführerin Maria Rüther verwies auf die drohende Auflösung der US-Behörde USAID, einer der größten Geldgeber für UN-Organisationen, und eine geplante Einstellung der US-Finanzierung im Bereich der Not- und Entwicklungshilfe. Auch in Deutschland hätten massive Kürzungen im Bundeshaushalt weitreichende Folgen und würden Hungerkrisen deutlich verschärfen, Fluchtbewegungen erhöhen und Krankheitsausbrüche begünstigen. Deutschland dürfe sich nicht aus der humanitären Verantwortung zurückziehen und die Schwächsten im Stich lassen.
Bereits jetzt müssten deutsche Hilfsorganisationen entscheiden, welche Hilfsprojekte noch weiter durchgeführt und welche beendet werden müssten, weil die Gelder nicht ausreichen, sagte Rüther weiter. “Dies sind oft auch Entscheidungen über Zukunftsperspektiven oder gar Leben und Tod der Menschen.”
Sie verwies darauf, dass es bereits 2024 bei den Fördergeldern für humanitäre Hilfe erhebliche Kürzungen im Bundeshaushalt gegeben habe. “Für den aktuellen Haushalt sind weitere massive Einsparungen im Bereich der humanitären Hilfe geplant, die verheerende Folgen hätten.”