Bremische Kirche stellt erstmals muslimische Erzieherin ein

In der Kita im Stadtteil Tenever ist die Muslima nun unbefristet beschäftigt. Eine muslimische Erzieherin wird aber die Ausnahme bleiben.

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Bremen. Die Bremische Evangelische Kirche stellt erstmals eine muslimische Erzieherin ein. Peyruze Kaymaz habe ihr Anerkennungsjahr in der Kita im Stadtteil Tenever absolviert und sei dort nun unbefristet beschäftigt, teilte Kirchensprecherin Sabine Hatscher mit. Dies ist ungewöhnlich, weil üblicherweise alle Mitarbeitenden in evangelischen Gemeinden und Einrichtungen einer Kirche der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) angehören sollen.

Dieser Grundsatz gelte auch weiter, betonte Landesverbands-Chef der Kindertagesstätten der bremischen Kirche, Carsten Schlepper: „Denn es ist uns wichtig, dass die evangelische Glaubenshoffnung als eine Dimension des Lebens ernst genommen und gelebt wird. Und wenn eine muslimische Fachkraft nicht nur aufgrund ihrer exzellenten Fähigkeiten, sondern auch gerade wegen ihres authentischen Glaubens für das pädagogische Konzept einer Kita eine Bereicherung darstellt, so stellen wir sie gerne an.“

„Ein Glücksfall“

Kinder stellen laut Schlepper Fragen nach Gott und der Welt. „Sie wollen wissen, warum ihre Spielkameraden andere Feste feiern oder Speisegebote befolgen.“ In der Kita in Tenever stammten 24 der insgesamt 49 Kinder aus muslimischen Familien. Kaymaz könne dort ihre eigene religiöse Identität in die interreligiöse Erziehung einbringen. „Und sie ist eine wertvolle Gesprächspartnerin für ihre christlichen Kolleginnen. Für uns ist das ein Glücksfall“, unterstrich Schlepper. (epd)