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Böckstiegel-Museum zeigt moderne Kunst aus der Sammlung Grässlin

Renommierte Künstler wie Albert Oehlen, Günther Förg und Georg Herold geben seit Sonntag ein „Gastspiel“ im Museum Peter August Böckstiegel in Werther. Eine Sonderschau präsentiert rund 50 Werke aus der Sammlung Grässlin mit Kunst der 1980er und 1990er Jahre. Die Ausstellung ist nach Angaben des Museums der Abschluss einer Trilogie mit Schlaglichtern auf die Entwicklung der Malerei im 20. Jahrhundert. Sie ist bis zum 1. Februar 2026 in Werther zu sehen.

Den Grundstock für die Sammlung legten den Angaben zufolge der Schwarzwälder Unternehmer Dieter Grässlin und seine Frau Anna in den 1970er-Jahren, indem sie zunächst Werke der „informellen“ Nachkriegskunst zusammentrugen. Ihre Kinder hätten dann Anfang der 1980er Jahre begonnen, Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern ihrer Generation zu sammeln. Diese zeitgenössischen Bilder und Skulpturen seien „keineswegs gefällig“, die avantgardistischen Künstler damals umstritten gewesen.

Im Böckstiegel-Museum sind unter anderem Werke des 1997 verstorbenen Performancekünstlers Martin Kippenberger zu sehen, darunter ein humorvoller „Spiegel für einen verkaterten Freund“ oder eine Installation aus Baumstämmen mit dem ironischen Titel „Jetzt geh ich in den Birkenwald, denn meine Pillen wirken bald“ (beides von 1990). Auch der aus Jena stammende Maler und Hochschullehrer Albert Oehlen, der vor 40 Jahren als einer der „Jungen Wilden“ an der Seite von Kippenberger und Albert Oehlen die deutsche Kunstszene aufmischte, ist in der Ausstellung mit verschiedenen Bildern vertreten. Gezeigt wird etwa eine Zeichnung der 1983 entstandenen Serie „Schrecken der Demokratie, Die Würde der Kunst ist unantastbar“.

Zur Ausstellung „Gastspiel – Werke aus der Sammlung Grässlin“ gibt auch ein begleitendes Veranstaltungsprogramm mit Kuratorenführungen, Workshops, einer Lesung mit Texten von Kippenberger zur Pubertät sowie einem „Kino im Museum“, wo „Kippenberger – Der Film“ (2005) läuft.