Bischofswahl: Bayerische Landessynode lässt sich Zeit

Die Kirchenparlamentarier sind sich offenbar nicht einig, wie sie weiter vorgehen wollen. Ihre Entscheidung haben sie jedenfalls verschoben.

Die Synode tagt in der St. Markuskirche in München
Die Synode tagt in der St. Markuskirche in MünchenELKB / MCK

Auch drei Tage nach dem geplatzten ersten Anlauf zur Neuwahl eines evangelischen Landesbischofs in Bayern ist die Fortsetzung offen. Zunächst hatte es geheißen, das Plenum werde in einer Nachtsitzung am Mittwoch eine Entscheidung über das weitere Vorgehen fällen. Nun wurde sie auf Donnerstagnachmittag vertagt. Langsam wird die Zeit knapp für einen erneuten Wahlgang noch während der Tagung in München. Sie endet am Freitag.

Sollte es während der laufenden Versammlung nicht mehr klappen, muss die Wahl neu angesetzt werden. Einschließlich Ausschreibung, Vorauswahl und einer Vorstellungsrunde würde sich die Abstimmung in den Sommer verschieben und eine außerplanmäßige Einberufung der Synode erforderlich. Die nächste reguläre Tagung findet erst im November statt. Die Amtszeit von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm endet offiziell am 31. Oktober.

Was machen die beiden Kandidierenden?

Am Montag hatten sechs Wahlgänge für keinen der zunächst vier angetretenen Kandidaten die erforderliche Mehrheit von 55 Stimmen erbracht. Bei den letzten beiden Abstimmungen lieferten sich die Landshuter Dekanin Nina Lubomierski (47) und der Münchner Regionalbischof Christian Kopp (58) ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Wegen jeweils vier Enthaltungen und zweier abwesender Synodaler kam es jedoch zu keiner Entscheidung. Mit Spannung wird erwartet, ob die beiden verbleibenden Kandidierenden ihre Bewerbung aufrechterhalten.

Der evangelisch-lutherischen Landeskirche in Bayern gehören etwas mehr als 2,1 Millionen Menschen an. Im vergangenen Jahr hatte es einen neuen Höchststand bei den Kirchenaustritten gegeben.