Wie kann man in Kontakt zu Gott treten? Passaus Bischof Stefan Oster macht in einem neuen Hirtenbrief Vorschläge dazu. Er sagt etwa, welche Zeiten sich seiner Ansicht nach dafür am besten eignen.
Zehn Minuten würden für den Anfang reichen – der Passauer Bischof Stefan Oster ruft die Gläubigen dazu auf, Gott Raum in ihrem Alltag zu geben. Christinnen und Christen sollten in der Fastenzeit “Qualitätszeit” mit Gott reservieren, schreibt Oster in seinem aktuellen Hirtenbrief zur österlichen Bußzeit. “Am besten jeden Tag. Vielleicht sind Sie darin bereits geübt und haben Ihre Form dafür gefunden. Wenn es für Sie aber neu ist, beginnen Sie mit zehn, vielleicht fünfzehn Minuten.”
Sehr geeignet ist die Zeit nach dem Aufstehen oder vor dem Schlafengehen, wie Oster ergänzt. Er gibt zudem konkrete Handlungsvorschläge: “Setzen Sie sich zum Beispiel vor ein Kreuz oder vor eine Jesus-Ikone, machen Sie ein Kreuzzeichen und bitten Sie Jesus um seinen Geist. Werden Sie still vor Ihm und lassen Sie innerlich Seinen Blick auf sich ruhen. Ich bin sicher, dass es ein Blick voller Liebe ist; ein Blick eines Freundes, der Sie schon lange erwartet hat. Er ist da.”
Ratsam ist Oster zufolge auch ein Gespräch mit Gott. “Ich danke ihm, ich sage ihm, was mich angesprochen hat. Und vielleicht sage ich Ihm auch, was an diesem Tag auf mich wartet oder was an diesem Tag passiert ist. Ich danke ihm für Ereignisse und Begegnungen, für Menschen, die mir wichtig sind; oder ich bringe ihm die, deren Not ich kenne. Ich bringe ihm meine Anliegen – für diese Menschen, für mich selbst.”
Solche Zeit mit Gott sei kostbar, hält Oster fest, “selbst dann, wenn wir gar nicht viel davon spüren”. Der Bischof zeigt sich überzeugt: “Auf Dauer macht eine solche Zeit tiefer und froher und sie hilft uns, mehr zu lieben und mehr die Not der anderen zu sehen. Sie macht freier von Ängsten, sie lässt uns in den Grund finden, der unser eigenes Leben trägt.” Und weiter: “Eine treue ‘Qualitätszeit’ mit Gott schenkt so viel mehr Qualität im Leben.”