Bischof Meister: Konsumterror unvereinbar mit Fridays For Future

Auf weniger Geschenke-Flut hofft der hannoversche Landesbischof. Viele Menschen machten sich inzwischen sehr genaue Gedanken.

Landesbischof Ralf Meister
Landesbischof Ralf MeisterMatthias Rietschel / epd

Hannover. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister ruft wenige Tage vor Weihnachten zum Konsumverzicht auf. „Meine ganz große Hoffnung ist ja, dass das Engagement der Jugendlichen von Fridays For Future auch zu einer veränderten Einstellung gegenüber der Geschenke-Flut führt“, sagte der evangelische Theologe dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Wenn Weihnachten zum Konsumterror wird, also zum Einkaufen ohne Verstand, ist das in keinerlei Hinsicht mit den Zielen von Fridays For Future vereinbar.“

Glücklicherweise reduzierten immer mehr Menschen „diese Form des wilden und sinnlosen Kaufens“. Viele überlegten sich sehr genau, was sie tatsächlich brauchten und womit sie anderen eine Freude bereiten könnten. „Was heute das Warming Up für den Geschenke-Marathon ist, nämlich die Adventszeit, war früher eine klassische Fastenzeit“, betonte Meister: „Es war eine bewusste Zeit des Verzichts zur Vorbereitung auf die Geburt Jesu, die ja eine Geschichte der Armut ist.“ Was in jener Nacht im Stall von Bethlehem geschah, sei bitteres Elend gewesen. „Statt uns dies klarzumachen, werfen wir mit teuren Geschenken um uns.“

Er wolle die Menschen dazu ermutigen, sich an die biblischen Ursprünge des Festes zu erinnern und die Orientierung am Konsum zurückzunehmen, sagte der Bischof. „Das sollte unsere Konsequenz sein. Auch meine Kinder sagen mir: Lass uns dieses Fest anders feiern und etwas zusammen unternehmen, statt uns gegenseitig mit Geschenken zu überhäufen.“ (epd)