Bischof Meister: Kirche muss Rassismus noch mehr in den Blick nehmen

Die Kirche müsse viel sichtbarer als Ansprechpartner für den Umgang mit Rassismus sein. Das fordert der Landesbischof aus Hannover.

Landesbischof Ralf Meister
Landesbischof Ralf MeisterJens Schulze / epd

Hannover. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat eingeräumt, dass auch innerhalb der Kirche Nachholbedarf im Umgang mit Rassismus und Diskriminierung bestehe. „Wir haben das Thema nicht so im Blick, wie wir es haben müssten“, sagte der Theologe. Vor allem müsse die Kirche viel sichtbarer als Ansprechpartner für den Umgang mit rassistischen Erfahrungen auftreten. Meister diskutierte das Thema mit der Schauspielerin Dunja Dogmani in einem Online-Talk, der von der Hanns-Lilje-Stiftung veranstaltet wurde.

Dogmani berichtete in dem Gespräch von ihren eigenen Erfahrungen mit Rassismus, die sie als Tochter tunesischer Eltern immer wieder habe machen müssen. Dabei zeigte sie sich besonders frustriert darüber, dass die Debatte seit Jahren nicht vorankomme. „Immer wenn das Thema hochkocht, setzten wir genau da an, wo wir jetzt wieder angesetzt haben“, erklärte sie. Meister fügte an, dass der zugrunde liegende strukturelle Rassismus fest in der Gesellschaft verankert sei und daher nicht innerhalb kurzer Zeit aus den Köpfen vertrieben werden könne. „Allerdings hatte ich gedacht, wir wären schneller“, sagte Meister.

Bekannt aus der Lindenstraße

Dogmani war unter anderem durch die Rolle der Neyla Beimer (zunächst Neyla Bakkoush) in der ARD-Serie Lindenstraße bekanntgeworden. Mit dem neuen Video-Format „Auf ein Wort“ will die Hanns-Lilje-Stiftung Persönlichkeiten miteinander ins Gespräch bringen und Impulse zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen setzen. (epd)