Bischöfin Fehrs hält Waffenlieferungen für gerechtfertigt

Man dürfe den Ukrainern das Recht auf Selbstverteidigung nicht absprechen, sagt die Theologin in einem Stern-Interview. Waffen allein helfen Fehrs zufolge aber nicht.

Bischöfin Kirsten Fehrs
Bischöfin Kirsten FehrsJens Schulze / epd

Hamburg. Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hält Waffenlieferungen an die Ukraine in der aktuellen Situation für gerechtfertigt. „Wer bin ich, den Ukrainern das Recht auf Selbstverteidigung abzusprechen?“, sagte sie im Interview des Magazins Stern. „Wer Gewalt ablehnt, was ich unbedingt tue, muss ihr entgegentreten“, so Fehrs, die auch stellvertretende Ratsvorsitzende der EKD ist.

„In der Ukraine fallen Bomben auf Krankenhäuser. Ein ganzes Land wird mit einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg überzogen“, erklärte die Bischöfin. Die Nächstenliebe gebiete, sich mit der Unterdrückung anderer nicht abzufinden. Das sei das „quälende Spannungsfeld“ und eine Gewissensfrage, die nie zufriedenstellend beantwortet werden könne.

Verhandlungen gefordert

Waffen allein helfen Fehrs zufolge jedoch nicht. „Es muss verhandelt werden. Sonst droht der Ukraine und hunderttausenden Menschen der Tod.“ Zugleich warnte die Theologin vor einer Aufrüstung im Sprechen und Denken der Menschen, die sie derzeit spüre. Solidarität bedeute nicht, einem Freund-Feind-Schema zu folgen. „Wir dürfen uns nicht vom Hass vergiften lassen.“ (KNA)