Es gibt Gesprächsbedarf: Nach der Bundestagswahl wollen die katholischen Bischöfe bei ihrer Frühjahrsvollversammlung über die Konsequenzen für das Verhältnis zwischen Politik und Kirche beraten.
Die katholischen Bischöfe in Deutschland möchten bei ihrer Vollversammlung im März über die Zusammenarbeit mit politischen Parteien beraten. “Angesichts der aktuellen politischen Debatten in Deutschland wird die Vollversammlung auch eine erste Einschätzung der Bundestagswahlen und insbesondere der Zusammenarbeit mit den demokratischen Parteien vornehmen”, teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Montag mit. Die Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe findet vom 10. bis 13. März im Kloster Steinfeld in der Eifel in Nordrhein-Westfalen statt.
Im Januar hatten die Berliner Büros der katholischen und der evangelischen Kirche eine gemeinsame Erklärung zum Zustrombegrenzungsgesetz veröffentlicht. Darin kritisierten die Kirchen den Gesetzentwurf der Union, da durch die Debatte Migrantinnen und Migranten diffamiert würden und weil der Beschluss im Bundestag wohl nur durch eine Zustimmung der AfD möglich gewesen wäre.
Diese Stellungnahme sorgte unter den katholischen Bischöfen für interne Irritationen. In einem Schreiben erklärte die Generalsekretärin der Bischofskonferenz, Beate Gilles, dass das Vorgehen “in dieser Schrittfolge nicht mit dem Sekretariat abgestimmt” worden sei. Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer distanzierte sich von dem Schreiben, zustimmend äußerte sich hingegen der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann.
Dezidiert mit einer Stimme äußerten sich die Bischöfe hingegen vor einem Jahr in einer gemeinsamen Erklärung gegen völkischen Nationalismus. Darin erteilten sie der AfD eine deutliche Absage. Sie sei nicht wählbar für Christen. In der Partei dominiere nach mehreren Radikalisierungsschüben inzwischen eine völkisch-nationalistische Gesinnung. Mehrere AfD-Landesverbände werden inzwischen vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft.