Bezirksamt verbietet Taufen am Elbstrand

Am Falkensteiner Ufer dürfen keine Kinder mehr getauft werden. Das entschied das Bezirksamt in Altona. Grund: Das dortige Elb-Ufer ist Landschaftsschutzgebiet.

Zuletzt wurde am Hamburger Elbstrand an Pfingstsamstag (11.06.2011) an 39 Taufstationen 243 Kinder getauft.
Zuletzt wurde am Hamburger Elbstrand an Pfingstsamstag (11.06.2011) an 39 Taufstationen 243 Kinder getauft.epd/Stephan Wallocha

Hamburg. Die evangelische Kirchengemeinde St. Johannis in Hamburg-Rissen darf am Falkensteiner Elbufer keine Kinder mehr taufen. Das Bezirksamt Altona habe die Taufen verboten, weil das Elbufer dort im Landschaftsschutzgebiet liege, sagte Bezirksamtssprecher Martin Roehl und bestätigte damit einen Bericht des NDR. Außerdem könnten vorbeifahrende Schiffe hohe Wellen auslösen, die für die Menschen am Ufer gefährlich werden könnten. Es soll aber Gespräche mit den Beteiligten geben. Grundsätzlich wolle der Bezirk Tauffeste an der Elbe nicht verbieten.

Tauffest am Elbstrand nicht genehmigt

Pfingsten 2011 hatten rund 30 Kirchengemeinden im Hamburger Westen noch ein großes Elb-Fest mit 243 Kindertaufen gefeiert. Seinerzeit hatte es im Vorwege umfassende Gespräche zwischen Bezirk und Kirchenkreis gegeben. Vor etwa einem halben Jahr hatte die Kirchengemeinde Rissen dann um die Genehmigung für ein kleines Tauffest am Elbstrand ersucht. Doch der Bezirk lehnte ab. Seitdem habe man von der Kirchengemeinde nichts weiter gehört, sagte Bezirksamtssprecher Roehl.

Verbot sei "realitäsferner Bürokratismus"

Gemeindepastor Anton Knuth kann die Entscheidung des Bezirksamtes Altona nicht verstehen und kritisiert sie als "realitätsfernen Bürokratismus". Dann müsse man auch grundsätzlich das Spielen der Kinder am Elbufer verbieten, sagte er dem NDR.

Einigung in Aussicht?

Die Kirchengemeinde indes zeigte von der behördlichen Anordnung wenig beeindruckt und feierte trotzdem. Zu Beginn des Monats wurden 13 Kinder mit Elbwasser getauft – ohne den Segen des Bezirks, was an der Gültigkeit der Taufe nichts ändert. Ein Happy End ist indes nicht ausgeschlossen. Es sei bereits ein Gespräch des Kirchenkreises mit Bezirksamtsleiterin Liane Melzer anberaumt, hieß es aus dem Kirchenkreis. (epd)