Betroffene kritisieren Maßnahmenplan der Kirche zu Missbrauch
Am Montag befasst sich die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland mit dem Thema Missbrauch. Betroffene dringen auf mehr Hilfsmaßnahmen für Betroffene.
Missbrauchsopfer haben den Maßnahmenplan der Evangelischen Kirche in Deutschland zu Aufarbeitung (EKD) von sexualisierter Gewalt kritisiert. Der Plan weise immer noch klaffende Lücken auf, erklärten sie am Montag in Berlin. Die Betroffenen äußerten sich mit Blick auf die derzeit tagende Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Würzburg.
Am heutigen Montag beschäftigt sich die Synode erstmals seit Vorstellung einer bundesweiten Missbrauchsstudie mit dem Thema sexualisierte Gewalt. Die Untersuchung hatte in kirchlichen Akten Hinweise auf 2.225 Betroffene und 1.259 Beschuldigte seit 1946 ausgemacht. Auch die Missbrauchsbetroffene der Bundesregierung, Kerstin Claus, hatte mehr Hilfe für Betroffene gefordert.
Betroffene erklärten weiter, es sei wenig wahrscheinlich, dass die Maßnahmen wirklich vor Ort ankämen. Kritisch äußerten sie sich dazu, dass sich Betroffene bei den Landeskirchen und Diakonieverbünden melden sollten. Außerdem sähen sie ein großes Problem darin, dass es kein unabhängiges Monitoring geben werde. Zudem müssten auch kirchenferne Betroffene beteiligt werden.
Die Vertreter der Betroffenen forderten darüber hinaus klare Standards für die Dokumentation von Fällen. Bislang wisse keine einzige betroffene Person sicher, ob ihr Fall der Kirche gemeldet worden und somit in die Gesamtzahl eingeflossen sei. Bei den Anerkennungsleistungen seien viele Betroffene bislang mit viel zu niedrigen Summen abgespeist worden. Bislang gebe es keinerlei Transparenz.