Berliner Missionswerk feiert 200-jähriges Bestehen

Das Berliner Missionswerk hat am Samstag mit einem Festgottesdienst an seine Gründung vor 200 Jahren erinnert. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, bezeichnete dessen Aktivitäten dabei als „Zeichen der Zusammenarbeit über Kontinente und Kulturen hinweg“. Das Evangelium von der Menschenfreundlichkeit Gottes habe über die Jahre ein großes ökumenisches Netzwerk geschaffen, sagte Stäblein laut Redemanuskript: „Dabei schauen wir heute offen und kritisch auf Abwege und Abgründe der Missionsgeschichte.“

Berlins Kultursenator Joe Chialo (CDU) dankte dem Missionswerk im Rahmen des Festnachmittags für Bemühungen um interreligiösen und ökumenischen Dialog. Er erinnerte dabei auch an den Besuch des US-Bürgerrechtlers Martin Luther King (1929-1968) vor 60 Jahren in Ost-Berlin am 13. September 1964.

Der Bürgerrechtler habe die Regierung der DDR damals nicht offen kritisiert, aber in der Marienkirche den amerikanischen Spiritual „Let my people go“ (Deutsch: Lass mein Volk ziehen) gesungen, sagte Chialo laut Redemanuskript. King habe damit sagen wollen, dass ein Staat sein Volk nicht gefangen halten, sondern dessen Freiheit fördern sollte. Das habe damals jeder verstanden.

Die entscheidenden Momente von Kings Berlin-Besuch hätten damit in einem kirchlichen Gebäude stattgefunden. Er habe dazu ermutigt, sich für Frieden und Freiheit einzusetzen. Als 35 Jahre später die Mauer fiel, hätten erneut religiöse Akteure eine entscheidende Rolle gespielt. Diese ermöglichten Beziehungen zwischen Menschen, die sonst nicht Freunde würden.