Sie leben auf der Straße und haben kaum Schutz. Neue Zahlen der Bundesregierung zeigen, wie gefährlich es für Obdachlose sein kann. Die meisten Fälle wurden in Großstädten gemeldet.
Die Zahl der Straftaten gegen Obdachlose in Deutschland ist gestiegen – das geht nach einem Bericht der “Rheinischen Post” (Mittwoch) aus Antworten des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor. Demnach gab es im vergangenen Jahr 2.194 Opfer. Das sei ein Anstieg im Vergleich zu 2022, als 1.986 Menschen betroffen gewesen seien.
Die meisten Straftaten wurden den Angaben zufolge mit knapp 500 Fällen in Berlin gezählt. Nach Berlin seien die meisten Straftaten gegen Obdachlose in Hamburg (221 Fälle), München (126), Frankfurt (107), Düsseldorf (75) und Köln (65) verzeichnet worden. In mehr als drei von vier Fällen seien die Opfer Männer gewesen. Die Aufklärungsquote bei Straftaten gegen Obdachlose lag im vergangenen Jahr laut Bericht bei 72,8 Prozent.
Sahra Mirow, Linken-Bundestagsabgeordnete und Sprecherin für soziales Wohnen, sagte: “Das Leben auf der Straße ist gefährlich, und die Daten zeigen, dass die Gewalt zunimmt.” Mirow forderte die Regierung zu Maßnahmen auf: “Der einzig wirksame Schutz gegen Gewalt bleibt die konsequente Bereitstellung von sicherem Wohnraum – hier muss die Bundesregierung endlich handeln.”