Der Deutsche Behindertensportverband fordert mehr Investitionen in barrierefreie Sportstätten. Geld sei dabei nicht die einzige Schwierigkeit; es müsse auch klar sein, was es für eine bessere Teilhabe von Menschen mit Behinderungen brauche, teilte der Verband mit. Dabei gelte es auch, unterschiedliche Belange behinderter Menschen zu berücksichtigen: Menschen mit Sehbehinderungen bräuchten andere Unterstützung als Menschen im Rollstuhl.
“Als deutsche Gesellschaft haben wir das Thema lange genug vor uns hergeschoben. Jetzt muss gehandelt werden”, sagte Verbandspräsident Hans-Jörg Michels. Er verwies auf die UN-Behindertenrechtskonvention von 2009, die eine gleichberechtigte Teilnahme an Sport und Bewegung fordere. “Barrierefreiheit ist mehr als eine Rollstuhlrampe”, so Michels.
Behindertensportverband: Lieber kleine Schritte als Scheitern
Ein aktuelles Forschungsprojekt des Behindertensportverbands in Kooperation mit der Universität Wuppertal und der Hochschule Koblenz kommt zu dem Ergebnis, dass es ein Informationssystem brauche, das sowohl allgemeine Barrierefreiheitsstandards als auch spezifische Bedürfnisse abbilde. “Das Forschungsprojekt unterstreicht, dass es die eine Lösung ebenso wenig gibt wie die perfekte, barrierefreie Sportstätte für alle”, sagte Michels. Es seien auch Kompromisse notwendig, wo sich Anforderungen verschiedener Gruppen widersprächen.
Michels plädiert dafür, mit Anpassungen für manche Gruppen zu starten, um die Kosten überschaubar zu halten. Ein Weg der spürbaren kleinen Schritte sei besser als ein scheiternder, wenngleich eigentlich notwendiger großer Wurf.
