Artikel teilen:

Bayerische HIV-Testwochen gestartet – Weiter Ansteckungsgefahr

Ende 2023 lebten rund 11.800 Menschen in Bayern mit HIV. Die Infektion ist mittlerweile behandelbar, doch nur wenn sie frühzeitig erkannt wird. Deshalb rät die Gesundheitsministerin, sich testen zu lassen.

Das Risiko von HIV-Infektionen sollte trotz der Möglichkeit, sich heutzutage behandeln zu lassen, nicht unterschätzt werden. Denn Heilung wird nur in äußerst seltenen Ausnahmen beobachtet, wie Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) anlässlich der am Sonntag startenden bayerischen HIV-Testwochen erklärte. Sie dauern bis 30. November und bieten niederschwellige Angebote, Aktionen und Veranstaltungen. Nur wer frühzeitig wisse, dass er sich infiziert habe, könne sich auch behandeln lassen, so Gerlach. Damit schütze man sich und andere. Darüber hinaus bieten die Gesundheitsämter das Jahr über kostenfreie, anonyme HIV-Tests an.

Laut Mitteilung hat der Freistaat für Maßnahmen und Einrichtungen zur Eindämmung von HIV allein in den vergangenen 15 Jahren mehr als 56 Millionen Euro bereitgestellt. Im aktuellen Haushalt des Gesundheitsministeriums stünden rund 4,4 Millionen Euro zur Verfügung. Nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts infizierten sich 2023 rund 280 Menschen in Bayern neu mit dem HI-Virus; dort lebten Ende 2023 rund 11.800 Menschen mit HIV, in Deutschland waren es rund 96.700.

Der Präsident des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Christian Weidner, erläuterte: “In Bayern erhalten bereits 99 Prozent derjenigen, die mit HIV diagnostiziert wurden, eine Therapie. Dank dieser sind bei 96 Prozent der Fälle keine HI-Viren mehr im Blut nachweisbar. Nun gilt es die Testbereitschaft von Menschen mit sexuellem Risikoverhalten noch weiter zu erhöhen, damit so viele Krankheitsfälle wie möglich so frühzeitig wie möglich erkannt werden.”