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Barmer-Report: Immer mehr Demenzkranke in Krankenhäusern

Die deutsche Gesellschaft altert. Damit nimmt auch die Zahl der Demenzkranken zu. Und diese müssen oft aufgrund eines Notfalls ins Krankenhaus. Es fehle an Prävention, so die Krankenkasse Barmer.

Mit der wachsenden Zahl Demenzkranker in Deutschland wird vermutlich auch die Zahl der Krankenhausaufenthalte aus dieser Gruppe stark steigen. Der am Donnerstag vorgestellte Barmer-Krankenhausreport prognostiziert, dass die Zahl der Krankenhausfälle mit Demenz von 1,04 auf 1,36 Millionen im Jahr 2040 anwachsen wird. Das wäre ein Anstieg um 31 Prozent. Zugrunde liegt die Prognose, dass die Gesamtzahl der Demenzkranken von aktuell 1,7 Millionen auf rund 2,1 Millionen im Jahr 2040 und 2,5 Millionen im Jahr 2050 ansteigt.

“Schon heute leiden sieben Prozent aller Patientinnen und Patienten im Krankenhaus an Demenz, Tendenz steigend”, sagte der Autor des Krankenhausreports und gesundheitspolitische Sprecher des RWI – Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, Boris Augurzky, bei der Vorstellung des Berichts in Berlin.

Wie aus dem Krankenhausreport weiter hervorgeht, wurden 2023 in rund der Hälfte der Krankenhausfälle der Menschen mit Demenz die Patienten wegen eines akuten Notfalls wie zum Beispiel eines Sturzes behandelt (53 Prozent).

Für Betroffene sei ein Klinikaufenthalt besonders belastend, so Augurzky. Derzeit würden jedoch nur fünf Prozent der stationär versorgten Patienten mit Demenz in Kliniken mit speziellem Demenzkonzept behandelt. Dieses berücksichtigte die fachliche und menschliche Begleitung Betroffener besonders. Ziel müsse sein, so der Experte, die Prävention von Krankenhausaufenthalten bei Demenzkranken deutlich zu stärken.