Der Anteil der Väter, die in Nordrhein-Westfalen Kinderkrankengeld beantragen, ist laut einer Erhebung der Krankenkasse Barmer in den vergangenen Jahren gestiegen. So lag die Quote für eine Jobfreistellung wegen eines erkrankten Kindes bei den Vätern im vergangenen Jahr bei 24,6 Prozent, wie die NRW-Landesvertretung der Krankenkasse am Donnerstag in Düsseldorf auf Basis der Auswertung eigener Daten mitteilte. Demgegenüber waren es im Jahr 2019 noch 21 Prozent gewesen.
Gleichwohl zeigten die Daten, dass die Hauptlast nach wie vor die Mütter tragen. Insgesamt stellten Frauen aus NRW im Jahr 2024 rund 55.500 Anträge auf Kinderkrankengeld (75,4 Prozent). Bei den Männern waren es etwa 18.000. „Es ist erfreulich, dass mehr Väter ihre kranken Kinder betreuen“, sagte der Landesgeschäftsführer der Barmer in NRW, Joao Rodrigues. „Unsere Analyse zeigt jedoch auch, dass Frauen weiterhin den Großteil der Care-Arbeit leisten und oft Einkommenseinbußen hinnehmen müssen.“
Seit 2024 können Eltern mehr Tage zur Pflege kranker Kinder beantragen. Pro Kind stehen ihnen nun 15 Tage Kinderkrankengeld im Jahr zu, früher waren es zehn. Alleinerziehende können sogar 30 Tage je Kind nutzen. Im vergangenen Jahr sind rund 73.500 Anträge auf Kinderkrankengeld aus Nordrhein-Westfalen bei der Barmer eingegangen. Im Vergleich zu der Zeit vor der Corona-Pandemie gibt es einen deutlichen Anstieg: 2019 waren lediglich 51.400 Anträge auf Kinderkrankengeld in NRW bei der Krankenkasse gestellt worden. Das entspricht im Vergleich zu 2024 einem Plus von 43 Prozent