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Ausstellung über NS-Verfolgung von “Asozialen” zu Gast in Köln

Im Kölner NS-Dokumentationszentrum ist ab 9. Oktober eine Ausstellung über von den Nationalsozialisten als „Asoziale“ verfolgte Menschen zu Gast. Unter der Überschrift „Die Verleugneten. Opfer des Nationalsozialismus 1933 – 1945 – heute“ geht es bis 4. Januar um die Erfahrung und Biografien von Betroffenen, wie die Stadt Köln am Dienstag erklärte. Die Wanderausstellung wird um Kölner Beispiele ergänzt.

Lange sei über das Thema geschwiegen worden, hieß es. Erst Anfang 2020 habe der Deutsche Bundestag entschieden, dass niemand zu Recht in einem Konzentrationslager inhaftiert wurde, „auch die als ‘Asoziale’ und ‘Berufsverbrecher’ Verfolgten waren Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“. Im Zuge dieses Beschlusses beauftragte das Parlament die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg mit der Erstellung einer Ausstellung.

Der Vorsitzende des Verbands für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus, Frank Nonnenmacher, hatte darauf verwiesen, dass Menschen mit dem grünen und dem schwarzen „Winkel“ über 75 Jahre nicht als NS-Opfer anerkannt wurden, weil sie als zu Recht von den Nazis Verfolgte galten. Entschädigungen seien verweigert und die Unrechtserfahrungen verleugnet worden. Zusätzlich zu der Ausstellung forderte Nonnenmacher weitere Schritte, um den Opfern einen angemessenen Platz in der Erinnerungskultur einzuräumen. Zwischen 1933 und 1945 seien Zehntausende Menschen von Behörden und Polizei eingesperrt worden. Viele seien ermordet worden, hieß es.