Ausstellung thematisiert sexuelle Gewalt an Behinderten

Menschen mit Behinderung müssten drei Mal so häufig sexuelle Gewalt erleiden wie Nichtbehinderte, hieß es. Die Ausstellung im Bezirksamt Mitte läuft bis Ende Oktober.

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Hamburg. Unter dem Titel „Echt Mein Recht“ ist im Hamburger Bezirksamt Mitte eine interaktive Ausstellung eröffnet worden, die sexuelle Gewalt an Menschen mit Behinderung thematisiert. Sie informiert in leichter Sprache bis zum 31. Oktober über die Rechte von behinderten Menschen und lädt bei einem Rundgang zu Diskussionen in Gruppen ein. Gegliedert ist die Ausstellung des Kieler Petze-Instituts in die fünf Themenbereiche Gefühle, Körper und Sexualität, Mein Alltag, Alles Liebe und Beratung. Hintergrund ist, dass Menschen mit Behinderung etwa drei Mal so häufig sexuelle Gewalt erleiden müssen wie nichtbehinderte Menschen. Gefährdet sind vor allem behinderte Frauen.

Menschen mit Behinderungen seien auch deshalb so gefährdet, weil sie häufig von anderen Menschen gesagt bekommen, wie sie ihr Leben zu gestalten haben, sagte Ralf Specht vom Petze-Institut. Zudem seien sie in ihrer Kindheit meist sehr viel schlechter über Sexualität aufgeklärt worden als andere Kinder. Ziel der Ausstellung sei es auch, das Thema in der Öffentlichkeit bekannter zu machen. Dafür sei ein stark frequentiertes Bezirksamt genau der richtige Ort.

Bundesweit auf Reisen

Entwickelt wurde die Ausstellung vom Petze-Institut für Gewaltprävention. Sie wird erstmals nach der Corona-Pandemie gezeigt und geht danach bundesweit auf Reisen. Sie kann einzeln oder in Gruppen besucht werden. Menschen mit Behinderung stehen bereit, um durch die Ausstellung zu führen. Organisiert wurde sie von Hamburger Behinderteneinrichtungen, darunter die Ev. Stiftung Alsterdorf, Elbe Werkstätten, Leben mit Behinderung, Sozialkontor und das Rauhe Haus. Finanziert wird sie von der Aktion Mensch. Schirmherrin ist Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD). (epd)