Unter dem Titel „Perspektivwechsel“ zeigt das Stadtmuseum in Düsseldorf seit Sonntag Arbeiten von 120 Fotografinnen aus der NRW-Landeshauptstadt. Damit wird erstmals ein Überblick über die Vielfalt der Foto-Kunst von Frauen in Düsseldorf gegeben, wie das Museum mitteilte. Zu sehen sind insgesamt 240 Arbeiten von Berufsfotografinnen wie der bereits im 19. Jahrhundert tätigen Laura Lasinsky (1844-1919) bis zu künstlerischen Bildern von Absolventinnen der renommierten Düsseldorfer Fotoschule. Filme und Videos machten die Entwicklung technischer visueller Medien in der Kunst außerdem deutlich, hieß es.
Im Zentrum der Ausstellung bis 4. Januar 2026 stünden Fotografien, die ein breites Spektrum weiblicher Sichtweisen zeigen, erklärten die Kuratorinnen. Das Repertoire reiche von Dokumentations- und Stadtfotografie, inszenierten Portrait-, Mode- und Theaterfotos bis zu sozialpolitischen Themen und abstrakten Arbeiten. Die Bilder erzählten von Emanzipation, Widerstand, Alltag und Wandel, aber auch von Mut, Verletzlichkeit und Kraft.
Historisch bedeutsam seien dabei die Fotografien von Hanne Horn (Jahrgang 1948), die über Jahrzehnte hinweg die Frauenbewegung in Düsseldorf mit ihrer Kamera begleitet und damit ein einzigartiges visuelles Archiv weiblicher Emanzipationsgeschichte geschaffen habe, hieß es. „Außergewöhnlich“ nannten die Kuratorinnen zudem die Perspektive von Corina Gertz, die seit 15 Jahren Menschen auf der ganzen Welt in traditioneller Kleidung oder in Bühnenkostümen fotografiert. Durch die für ihre Portraits typische Rückenansicht vor schwarzem Hintergrund lenke sie den Blick auf die Muster und Strukturen der Handarbeit.