Augsburger Ausstellung will in die jiddische Sprache einführen
Eine Sonderausstellung in Augsburg widmet sich ab dem 14. November der jiddischen Sprache, die mehr als 800 Jahre lang auch in Süddeutschland verbreitet war. Besucherinnen und Besucher seien dazu eingeladen, die Spuren einer fast vergessenen Sprache zu entdecken, teilte das Jüdische Museum Augsburg Schwaben am Mittwoch mit. Die Schau „Jiddisch. Jüdisch. Taitsch.“ in der früheren Synagoge Kriegshaber dauert bis 29. Juni 2025.
Alltägliche Begriffe wie „Boazn/Beisl“, „Kaff“ oder „schmusen“ stammten aus dem Jiddischen und erinnerten noch heute an das enge Zusammenleben jüdischer und nichtjüdischer Menschen in Schwaben, heißt es weiter. Die Ausstellung wolle einen umfassenden Überblick über die Vielfalt einer „kleinen Sprache“ geben, „die im deutschen Sprachraum entstand und zur Weltsprache wurde“ – etwa, wie die Sprache klingt oder wie sie geschrieben wird.
Dazu können die Besucher in der Ausstellung jiddischen Liedern und Geschichten lauschen. Wer mag, kann sogar jiddisch schreiben lernen. Dazu gebe es extra Buchstaben-Schablonen. Begleitend gibt es einen Jiddisch-Workshop, Vorträge über jiddische Redewendungen, einen jiddischen Filmabend oder Konzerte. Jiddisch ist eine Minderheitensprache, die weltweit verbreitet ist und sich stetig weiter entwickelt. So gibt es auch eine jiddische Ausgabe der „Harry Potter“-Bücher. (00/3330/06.11.2024)