Artikel teilen:

Arme Schulschwestern planen “Provinz Europa” mit Sitz in München

Die Leitung der neuen Provinz Europa für die Armen Schulschwestern muss noch gewählt werden. Bereits am 1. Januar 2026 soll sie dann ihre Arbeit in München aufnehmen, wo sich auch das Grab der Ordensgründerin befindet.

Die Kongregation der Armen Schulschwestern stellt sich neu auf. Ab 1. Januar 2026 soll es eine “Provinz Europa” mit Sitz in München geben, wie die Oberin der derzeitigen Bayerischen Provinz des Ordens, Monika Schmidt (69), dem katholischen Münchner Magazin “innehalten” sagte. Darauf hätten sich die europäischen Provinzräte geeinigt, da das Grab der Ordensgründerin Theresia Gerhardinger (1797-1879) im Mutterhaus am Anger sei.

Papst Johannes Paul II. hatte die aus Stadtamhof bei Regensburg stammende Ordensfrau 1985 seliggesprochen. Eine Büste von ihr befindet sich auch in der Walhalla. Heute ist die 1833 ins Leben gerufene Gemeinschaft der Armen Schulschwestern in etwa 30 Ländern weltweit aktiv. Sie unterhält Bildungseinrichtungen wie Kindergärten und Schulen. Gerhardingers Bildungskonzept für junge Frauen war einst revolutionär. Mädchen aus allen sozialen Schichten ließ sie nicht nur in Elementarfächern, sondern auch in Fremdsprachen und sogar in Sport unterrichten. In eigens errichteten “Industrieschulen” bereitete sie ihre Schülerinnen gezielt auf eine eigene Berufstätigkeit vor.

Nach den Worten von Schmidt soll die Provinz Europa eine Zwischenebene zwischen dem Generalat in Rom, der Zentrale des Ordens, und den künftigen Distrikten Bayern, Österreich-Italien, Slowenien, Polen und Ungarn sein. Sie werde rund 500 Ordensfrauen zählen. Die künftige Leitung der neuen Provinz werde im Rahmen einer vom 12. bis 17. November in Rom tagenden Versammlung gewählt. Ziel der neuen Struktur sei es, “spirituell den Ansatz von Mutter Theresia weiter zu verfolgen und in Richtung Einheit und Heilung zu denken, also als ein Gegenkonzept zu dem, was wir derzeit in der Welt an Zerrissenheit und nationalistischen Ansätzen wahrnehmen”, erläuterte Schmidt.