Das Arithmeum an der Universität Bonn eröffnet am 11. Oktober zwei neue Sonderausstellungen. Die Schau „Aufbruch zu neuen Dimensionen“ zeigt bis zum 31. Dezember Werke des Schweizer Künstlers Hans Jörg Glattfelder, wie die Universität am Mittwoch ankündigte. Unter dem Titel „Eine Goldmedaille für die Multiplikation“ seien wiederum Rechenmaschinen und Fahrzeuge von Léon Bollée (1870-1913) zu sehen.
Glattfelder habe in seiner geometrisch-konstruktiven Kunst formale Strenge mit Schwarz, Grau oder Weiß kombiniert und Faltungen hervorgebracht, die fliegenden Teppichen oder auch Wellen zu gleichen scheinen, hieß es. Er habe Reliefs im Stil der Renaissancemaler ins Geometrische transferiert, die dem Betrachter von zwei Seiten zwei unterschiedliche Bilder bieten.
Der Erfinder Léon Bollée widmete sich den Angaben zufolge bereits seit seiner Jugend dem Bau von Rechenmaschinen. Seine direktmultiplizierende Maschine habe auf der Pariser Weltausstellung 1889 die Goldmedaille gewonnen. Ein funktionstüchtiges Exemplar dieser einen Meter breiten und 80 Kilogramm schweren Rechenmaschinen wird in der Ausstellung präsentiert. Später habe sich der Erfinder mit dem Bau von Autos und Flugzeugen beschäftigt. Eine fahrbereite „Voiturette“ aus dem Jahr 1896 soll bei der Eröffnung am 11. Oktober über den Hofgarten fahren.
Das Arithmeum an der Universität Bonn ist ein Museum zum Thema „Rechnen einst und heute“. Es befindet sich unter einem Dach mit dem Forschungsinstitut für Diskrete Mathematik.